Widerstand gegen Wahl des neuen Aufsichtsratschefs von Lotto24
ste – Nach der im Mai vollzogenen mehrheitlichen Übernahme durch den Glücksspielanbieter Zeal Network hat Lotto24, führender deutscher Anbieter staatlicher Lotterien im Internet, mit Peter Steiner einen neuen Aufsichtsratschef. Der 59 Jahre alte Wirtschaftsprüfer und Unternehmensberater wurde, wie Lotto24 mitgeteilt hat, in der Hauptversammlung des Hamburger Unternehmens am 4. Juni in den Aufsichtsrat und anschließend zum Vorsitzenden gewählt. Der ehemalige Partner des Finanzinvestors One Equity Partner, der auch Aufsichtsratchef von Zeal ist und früher Finanzvorstand von MG Technologies sowie sukzessive Finanzvorstand, Chief Operating Officer und Chief Executive Officer bei Dyckerhoff war, ist Nachfolger von Willi Berchtold. Der 69 Jahre alte ehemalige IBM-Manager, der 2012 an die Aufsichtsratsspitze gerückt war, wurde mit der Hauptversammlung aus dem Gremium abberufen.Unumstritten ist die Personalie, die auf ein Ergänzungsverlangen der Beteiligungsfirma Othello Vier zurückgeht, nicht. Wie die “Wirtschaftswoche” in ihrem Internetauftritt berichtet, legte die an Lotto24 beteiligte Kölner Beteiligungsgesellschaft Scherzer Widerspruch gegen die Beschlüsse ein. Die Gesellschaft störe sich daran, dass die Abstimmung über die Abberufung Berchtolds von einem Vehikel der Günther-Gruppe veranlasst wurde. Dieses Vehikel habe zuvor 42 % der Lotto24-Aktien gehalten, dieses Paket Zeal angedient und sei somit zum Zeitpunkt der Abstimmung nicht mehr Lotto24-Aktionär gewesen. Die Abstimmung sei insofern nichtig. Lotto24 hat den Angaben zufolge nach einer Prüfung des Vorgehens von Othello Vier keine Gründe gegen eine Abstimmung über Berchtold gefunden. Die Beteiligungsfirma Scherzer habe für die Entscheidung über eine Anfechtung vier Wochen Zeit.