PERSONEN

"Wie schön es auch sei": Endspurt im Kirch-Prozess

mic - "Da sehen Sie mal, nicht nur wir sitzen länger, als man denkt": Peter Noll hat seinen Humor im Strafverfahren gegen fünf großteils ehemalige Vorstandsmitglieder der Deutschen Bank bewahrt. Die Auseinandersetzung wegen versuchten Prozessbetrugs...

"Wie schön es auch sei": Endspurt im Kirch-Prozess

mic – “Da sehen Sie mal, nicht nur wir sitzen länger, als man denkt”: Peter Noll hat seinen Humor im Strafverfahren gegen fünf großteils ehemalige Vorstandsmitglieder der Deutschen Bank bewahrt. Die Auseinandersetzung wegen versuchten Prozessbetrugs in Sachen Kirch zieht sich – erst wollte der Vorsitzende Richter das Verfahren im September beenden, dann zum Weihnachtsfest ein Urteil fällen, nun legt er schon Termine bis Mitte Februar fest.Doch am 22. Hauptverhandlungstag macht ein Beschäftigter der Bank, der in seiner Funktion als Aufsichtsrats-Koordinator auftritt, klar: Das Kontrollgremium des Kreditinstituts kann sogar länger. Während es Mitte des vergangenen Jahrzehnts mit 20 Sitzungen per annum (inklusive Ausschüsse) zurechtgekommen sei, die jeweils rund drei Stunden dauerten, stünden nun mehr als 60 Sitzungen in teils dreifacher Länge auf dem Plan, erläutert der Zeuge.Die zwei Deutsche-Bank-Beschäftigte, die auf Wunsch der Staatsanwaltschaft am Dienstag aussagten und von den Anklägern eifrig befragt wurden, bringen ansonsten kaum Neuigkeiten mit. Der Aufsichtsrat sei bis vor Dezember 2012 und damit kurz vor dem Vergleichsschluss mit Leo Kirch über gut 900 Mill. Euro der Meinung gewesen, dass an der damaligen Klage Kirchs vor dem Oberlandesgericht nichts dran gewesen sei, lautet die zentrale Erkenntnis. Dies widerspricht der These der Staatsanwaltschaft, die Bank und damit die angeklagten Ex-Organmitglieder hätten einen Schadensersatzanspruch von Kirch gesehen.Wichtiger ist daher die Einschätzung von Noll: “Ich bin guter Hoffnung, dass wir uns dem Schlussspurt nähern.” Mit Blick darauf, dass er den vorletzten Termin auf den 10. Februar legt, sagt er auch: Vielleicht bewahrheite sich der alte Song “Am Aschermittwoch ist alles vorbei”. Ob allerdings alle Verfahrensbeteiligten die Textzeile “Wie schön es auch sei, dann ist alles vorbei” mitsingen würden, darf bezweifelt werden.Als weitere Termine bestätigt Noll beziehungsweise legt neu fest: 8. Dezember, 22. Dezember, 12. Januar, 19. Januar und erforderlichenfalls 26. Januar, 10. Februar und 17. Februar.