Windreich-Gründer Balz weist Vorwürfe zurück
dpa-afx – Im Prozess um die Windreich-Insolvenz hat Firmengründer Willi Balz alle Vorwürfe zurückgewiesen und erneut schwere Vorwürfe gegen die Ermittler erhoben. “Windreich wurde systematisch bekämpft – unfair, anonym, hintenrum”, sagte Balz am Montag vor dem Landgericht Stuttgart. Mit anonymen Briefen an Politiker, Banken, Journalisten und Behörden hätten Unbekannte seine und die Reputation des Unternehmens “systematisch zerstört”. Balz warf der Staatsanwaltschaft vor, sie habe voreingenommen ermittelt.Der Windpark-Projektentwickler Windreich hatte im Jahr 2013 Insolvenz angemeldet. Die Staatsanwaltschaft ist aber der Ansicht, dass die Unternehmensgruppe schon sehr viel früher zahlungsunfähig war und Balz das gewusst, aber trotzdem seine Geschäfte fortgeführt und damit enormen Schaden angerichtet hat. Sie hat den 59-Jährigen deshalb unter anderem wegen Insolvenzverschleppung und Betrugs angeklagt (Aktenzeichen: 16 KLs 151 Js 103489/12).Der Prozess hatte vergangene Woche mit der Verlesung der Anklage begonnen. Am Montag trug Balz eine Stellungnahme vor, in der er sich insbesondere gegen den Vorwurf wehrte, Windreich sei “eine Luftnummer” gewesen. “Windreich war gut und solide unterwegs”, sagte Balz. Vielmehr sei es die Durchsuchung der Staatsanwaltschaft im März 2013 gewesen, die letztlich zur Insolvenz geführt habe. Dadurch sei ein bereits unterschriftsreifes Projekt im Volumen von 200 Mill. Euro geplatzt.