Geburtstag

Wolfgang Eder 70

Wolfgang Eder, der frühere langjährige Vorstandschef von Voestalpine und Chefaufseher von Infineon, wird am 5. Februar 2022 70 Jahre alt.

Wolfgang Eder 70

sck – Wolfgang Eder gilt als Beispiel eines Vorzeigemanagers. Der aus Linz stammende promovierte Jurist hatte fast seine gesamte berufliche Laufbahn beim Stahl- und Technologiekonzern Voestalpine verbracht. Mehr als 40 Jahre lang war der Österreicher für das Unternehmen mit Hauptsitz in seiner Heimatstadt tätig. Nach verschiedenen Stationen in Führungsverantwortung und Projektleitung stieg Eder 1995 in den Vorstand auf. Sechs Jahre darauf wurde er zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden bestellt. Von 2004 bis 2019 führte er das Unternehmen als CEO. Für einen Konzernchef ist das eine lange Zeit. Wie kein anderer prägte Eder die Geschicke von Voestalpine. Aufgrund seiner umfangreichen Erfahrungen und seiner Kenntnisse auf den Feldern Vertrieb, Produktion, Marketing, Personal- und Organisationsentwicklung, Investor Relations und Compliance eignete sich Eder nach seiner aktiven Zeit an der Spitze von Voestalpine für Kontroll- und Beratungsaufgaben bei Blue Chips.

2018 wählten die Aktionäre von Infineon ihn auf Vorschlag der Verwaltung in den Aufsichtsrat. Nach dem Ende seiner Tätigkeit als CEO übernahm er den Vorsitz des Kon­trollgremiums von Deutschlands größtem Halbleiterhersteller. Für Eder war Infineon eigentlich kein Neuland, ist doch das Dax-Mitglied auch in der Alpenrepublik gut verdrahtet. Er erwies sich als Idealbesetzung. Infineon erweiterte zuletzt ihre Kapazitäten am Standort Villach (Kärnten). Die Zusammenarbeit mit dem langjährigen Infineon-Vorstandschef Reinhard Ploss funktioniert reibungslos. Das Duo leitete die weitere Expansion (Übernahme von Cypress) in die Wege. Die Akquisition des 9 Mrd. Euro teuren Zukaufs in den USA lief geräuschlos. Die Integration funktioniert. Die Geschäfte laufen dank einer hohen Nachfrage nach Chips sehr gut. Infineon steuert im Geschäftsjahr 2022 neue firmeneigene Umsatz- und Ergebnisrekorde an. In diesem Zusammenspiel zwischen Chefaufseher und Vorstand gelang es Eder, einen nahtlosen Generationswechsel an der Spitze von Infineon zu bewerkstelligen. Im April folgt Produktionsvorstand Jochen Hanebeck (Jahrgang 1968) auf Ploss, der mit 66 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand geht.

Mit dem Ende der Ära Ploss zeichnet sich auch das Ende von Eders Wirken im Aufsichtsgremium ab. Er ist bis Februar 2023 bestellt. Dann greift eine Altersgrenze, wonach in der Regel eine Person als Mitglied des Organs vorgeschlagen werden sollte, die nicht älter als 69 Jahre ist, wie es Infineon formuliert. An diesem Samstag wird Eder 70 Jahre alt.

(Börsen-Zeitung, 3.2.2022)

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