Wolfgang Plischke 65
ab – Wie Prof. Dr. Wolfgang Plischke die geplante Übernahme des US-Saatgutherstellers Monsanto durch Bayer bewertet, wissen wir nicht. Tatsache aber ist, dass er, der am Donnerstag 65. Geburtstag feiert, just zur größten Übernahme der Firmengeschichte zu Bayer zurückgekehrt ist. Seit Ende April, zu einem Zeitpunkt also, als der Vorstand gerade sein erstes informelles Übernahmeangebot vorbereitete, gehört der promovierte Biologe wieder dem Inner Circle des Konzerns an, diesmal als Aufsichtsratsmitglied.Abgesehen von der gesetzlich vorgeschriebenen Abkühlungsphase von zwei Jahren steht der Tausendsassa seit 1980 in Diensten von Bayer. Die meiste Zeit verbrachte er in der Healthcare-Sparte, die so manche Höhen und Tiefen erlebte.Schon bald nach seinem Einstieg in der wissenschaftlichen Abteilung der Tochter Miles Diagnostics begann Plischke, sein naturwissenschaftliches Fachwissen mit Tätigkeiten in Vertrieb und Marketing zu ergänzen. Das trug ihm 1995 die Entsendung nach Japan ein. Ein Jahr später stand dort die erste Bewährung als Krisenmanager an, galt es doch die Opfer HIV-verseuchter Blutpräparate zu entschädigen unter der Nebenbedingung, den Ruf des Pharmakonzerns zu schützen. Plischke absolvierte die Aufgabe mit Bravour und wurde 2000 mit der Leitung des Pharmageschäfts in Nordamerika betraut. Nach der Trennung von David Ebsworth im Zusammenhang mit dem Desaster rund um den Cholesterinsenker Lipobay übernahm Plischke im Konzern die Verantwortung für die Pharmasparte.An Plischke war es nun, die Scherben aufzukehren und nach Möglichkeit einen Partner für die Sparte zu finden. Das gelang bekanntermaßen nicht. Gleichwohl war es ein Gutteil sein Verdienst, dass die Pharmadivision zu neuer Blüte erstrahlte. 2006 stieg er in den Konzernvorstand auf, den er 2014 verließ – ein Rückkehrticket für das Kontrollgremium in der Tasche.