Zugangsschwelle zur Reichenliste erreicht 103 Mill. Pfund
hip – Wer auf die Liste der 1 000 reichsten Briten will, die alljährlich von der “Sunday Times” zusammengestellt wird, muss zumindest ein Vermögen von 103 Mill. Pfund sein eigen nennen können. Vor einem Jahrzehnt waren es nur 60 Mill. Pfund, auf dem Höhepunkt der Finanzkrise gerade einmal 55 Mill. Pfund. Die Zahl der Milliardäre hat sich seit 2006 mehr als verdoppelt.Allerdings wurden die Reichen nicht mehr so schnell reicher wie in den beiden vorangegangenen Jahren. Im Vergleich zur Ausgabe davor wurde die Schwelle lediglich 3 Mill. Pfund höher gelegt. Nur drei Milliardäre kamen neu hinzu. 120 finden sich nun auf der “Rich List”, 77 davon leben in London. Zum Vergleich: In Deutschland gibt es der Sonntagszeitung zufolge 66 Milliardäre.Zu den großen Verlierern zählten erwartungsgemäß die Kohle- und Stahlbarone. Die Nummer 1 des Vorjahres, Leonard Blavatnik (58), war danach nur noch 11,6 Mrd. Pfund wert – 1,6 Mrd. weniger als ein Jahr zuvor. Der Besitz von Alischer Usmanow (62), zu dessen Investments unter anderem der Londoner Fußballclub Arsenal zählt, schrumpfte um nahezu ein Viertel auf 7,6 Mrd. Pfund. Das Familienvermögen von Lakshmi Mittal (65), der einmal mit 28 Mrd. Pfund als reichster Brite der Moderne galt, dampfte auf 7,1 Mrd. Pfund ein. Interessanter sind dagegen die Gewinner. Der Besitz der Brüder David und Simon Reuben (77 bzw. 74), die ihr Vermögen einst im Metallhandel gemacht haben, stieg um 3,4 Mrd. auf 13,1 Mrd. Pfund. Damit schoben sich die in Bombay geborenen Besitzer von Reubros und Aldersgate Investments auf Platz 1. Ihnen gehört unter anderem der Rechenzentrumsbetreiber Global Switch. Für den Staubsaugerhersteller James Dyson (68), der mehr Grund und Boden besitzt als die Queen, ging es um fünf Plätze nach oben auf Rang 17. Der britische Daniel Düsentrieb drängt in den Markt für Elektroautos.Angestellte Manager und Geldanleger finden sich, wie stets, auf den hinteren Rängen. Der Hedgefondsmanager Michael Platt (48) verbesserte sich mit einem Vermögen von 2,1 Mrd. Pfund von Platz 59 auf 53. Er gehört zu den Gründern des Hedgefonds Bluecrest. Die Wetten von Crispin Odey (57) liefen dagegen offenbar in die falsche Richtung. Er kontrolliert den Hedgefonds Odey Asset Management. 200 Mill. Pfund verpufften. Der prominente Brexit-Befürworter rutschte mit den ihm verbliebenen 900 Mill. Pfund auf Platz 126 (i.V. 93) ab. Der auch in Deutschland gut bekannte Chris Hohn (49) von TCI Funding Holdings stieg von Rang 170 auf 160 auf. Seine geschiedene Frau Jamie Cooper rangiert mit 337 Mill. Pfund auf Platz 325.