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Zwei Bilfinger-Vorstände gehen

po - Beim angeschlagenen Mannheimer Bau- und Dienstleistungskonzern Bilfinger müssen zwei Vorstände gehen. Das beschloss der Aufsichtsrat auf seiner gestrigen Sitzung. Das Vorstandsgremium wird damit auf künftig nur noch drei Mitglieder verkleinert....

Zwei Bilfinger-Vorstände gehen

po – Beim angeschlagenen Mannheimer Bau- und Dienstleistungskonzern Bilfinger müssen zwei Vorstände gehen. Das beschloss der Aufsichtsrat auf seiner gestrigen Sitzung. Das Vorstandsgremium wird damit auf künftig nur noch drei Mitglieder verkleinert. Kurzfristig soll eine einvernehmliche Trennung von Joachim Enenkel, zuständig für das zum Verkauf gestellte Segment Power, und von Pieter Koolen, bisher verantwortlich für das Segment Industrial, herbeigeführt werden.Die beiden momentan schwächelnden Sparten Industrial und Power werden künftig direkt vom neuen CEO Per H. Utnegaard geführt. Dr. Jochen Keysberg bleibt unverändert für Building and Facility zuständig. Die Finanzen verantwortet seit diesem Frühjahr Axel Salzmann.Der Bauingenieur Enenkel, Jahrgang 1962, gehört seit 1996 dem Mannheimer Konzern an und war für das Ingenieurbaugeschäft zuständig, das immer wieder hohe Einmalverluste melden musste und im vergangenen Jahr an die Schweizer Implenia verkauft wurde. Zuletzt trug Enenkel, der dem Vorstand seit 2010 angehört, die Verantwortung für die zusammengekaufte Kraftwerkssparte, die binnen kurzem von der Ertragsperle zum Sorgenkind des Konzerns wurde. Mit der Abberufung des umgänglichen Managers war schon lange gerechnet worden. Sein Vertrag hat noch drei Jahre Laufzeit, zuletzt belief sich seine Vergütung auf 1,5 Mill. Euro.Der Niederländer Koolen, Jahrgang 1955 kam über den Kauf der Consulting- und Engineeringgesellschaft Tebodin Anfang 2012 zu Bilfinger. Unter Vorstandschef Roland Koch ließen sich die Mannheimer die Transaktion damals 145 Mill. Euro kosten. Koolen war Chef von Tebodin und ersetzte in Mannheim im Vorstand Thomas Töpfer, der den Tebodin-Kauf selbst noch eingefädelt hatte und sich Hoffnungen machte, statt des dann berufenen Ex-Politikers Koch Nachfolger des langjährigen Vorstandschefs Herbert Bodner zu werden. Koolen soll nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand dem Unternehmen noch für einige Monate beratend zur Verfügung stehen. Koolens Vertrag läuft noch für ein Jahr, sein letztes Jahressalär betrug knapp 1 Mill. Euro.Bilfinger bekräftigte zugleich die Erwartungen für das erste Halbjahr 2015. Im Detail wird das Unternehmen am 12. August über die Geschäftsentwicklung der ersten sechs Monate berichten.