Deutsche-Bank-Tochter

Zwei Nachfolgerinnen für Cullen bei der DWS

Bei der DWS rücken zwei Geschäftsführerinnen für Mark Cullen nach: die Deutsche-Bank-Chefjustiziarin Karen Kuder sowie Angela Maragkopoulou von der Telekom.

Zwei Nachfolgerinnen für Cullen bei der DWS

Von Silke Stoltenberg, Frankfurt

Die Fondsgesellschaft DWS be­kommt wie erwartet zwei Frauen als Nachfolgerinnen des zum Jahresende ausscheidenden Geschäftsführers Mark Cullen (vgl. BZ vom 9. August). Wie am Dienstag mitgeteilt wurde, wird Karen Kuder, seit Mai 2020 Chefjustiziarin bei der Mutter Deutsche Bank, zum 1. November als Chief Administrative Officer (CAO) die Kontrollfunktionen und die Führungsstrukturen als Teil von Cullens Aufgabengebiet weiterentwickeln. Den Technologiepart wiederum übernimmt Angela Maragkopoulou als Chief Operating Officer (COO) ab 1. Januar 2023. Die 45-Jährige war zuletzt Chief Information Officer B2B und Senior Vice President B2B und Data Analytics bei der Deutschen Telekom IT.

Strammes Programm

Beide Berufungen stehen unter dem Vorbehalt der Freigabe durch die Aufsichtsbehörden. Cullen (67) wird die Geschäftsführung der DWS nach 30 Jahren im Deutsche-Bank-Konzern zum Jahresende verlassen und nach einer Übergangsphase im Frühjahr 2023 ausscheiden. Der DWS-Führung gehören dann drei Frauen inklusive Finanzchefin Claire Peel an und vier Männer.

Auf die Nachfolgerinnen von Cullen wartet ein strammes Programm. Kuder (49) wird vorrangig mit der Aufarbeitung des Greenwashing-Skandals zu tun haben, der in den Durchsuchungen der Staatsanwaltschaft im Mai wegen des Verdachts auf Prospektbetrugs gipfelte. In der Folge trat Chief Executive Officer Asoka Wöhrmannn zurück. Stefan Hoops, zuvor Leiter der Unternehmensbank bei der Mutter, übernahm im Juni das Ruder. Kuder hat bei der Deutschen Bank bewiesen, dass sie vielfachen Streit mit Aufsichtsbehörden beizulegen weiß. Sie habe wesentliche Einigungen der Bank mit Regulatoren in Deutschland, Europa und den USA erreicht, die Führungsstrukturen überwacht sowie die Rechtsabteilung umstrukturiert.

Vor ihrer Zeit als Chefjustiziarin hatte die im sächsischen Zittau geborene Juristin ab 2018 die Führungsstrukturen der Bank weltweit verantwortet (Chief Governance Officer). Kuder war im bankeigenen Geschäft mit Fusionen und Übernahmen sowie in leitender Position im deutschen Firmenkundengeschäft tätig. Auch arbeitete sie im Risikobereich der Bank und bei der DWS in London und Luxemburg. Kuder kam 1992 zur Deutschen Bank und ließ sich zwei Jahre in Dresden zur Bankkauffrau ausbilden. Anschließend studierte sie Rechtswissenschaften und promovierte 2006 berufsbegleitend an der Technischen Universität Darmstadt. Über ihre Nachfolge als Chefjustiziarin bei der Deutschen Bank ist noch nicht entschieden.

Maragkopoulou habe die Entwicklung wichtiger technologischer Lösungen im Unternehmenskundenbereich (B2B) der Telekom verantwortet und große Transformationsprojekte geleitet, hieß es in der Mitteilung. Sie war zuständig für die Entwicklung von Software für den Zahlungsverkehrskreislauf und für Problembehebungsprozesse bei Te­lekom Deutschland und T-Systems. Sie führte zudem den Bereich Ad­vanced Data Analytics und begleitete den Telekom IT Hub für künstliche Intelligenz und Robotik. Vor ihrem Eintritt bei der Telekom war sie 19 Jahre lang in verschiedenen nationalen und internationalen Führungsfunktionen für Vodafone tätig.

Bei der DWS soll sie die Transformation hin zu einer „modernen, eigenständigen DWS-IT und Be­triebsorganisation abschließen“. Da­rüber hinaus soll sie die Nutzung von Daten und künstlicher Intelligenz sowie die Entwicklung einer digitalen Kanalstrategie weiter vorantreiben. Maragkopoulou ist gebürtige Griechin und hat zudem die deutsche Staatsbürgerschaft.

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