Finanzen persönlich

Alte Dividendenpapiere mit Sammlerwert

Scheinbar wertlose Titel erhalten neuen Glanz

Alte Dividendenpapiere mit Sammlerwert

ars Frankfurt – Je schöner die Aktien, umso maroder das Unternehmen. So war die Einschätzung von Zeitgenossen während der Gründerzeit 1870 bis 1873 an den deutschen Börsen. Da während dieser Zeit Hochglanzprospekte unbekannt waren, wurden die Aktien oder Anleihen besonders attraktiv gestaltet. Diese Wertpapiere sind heute Zeugen einer vergangenen Wirtschaftsepoche und gesuchte Sammlerobjekte ähnlich wie Briefmarken, Banknoten oder Autographen. Es ist ein vergleichbar junges Sammelgebiet. Erst seit den siebziger Jahren erlebt es einen spürbaren Aufschwung. Den Sammlern steht eine unendliche Vielfalt an sogenannten Nonvaleurs zur Verfügung. Daher ist ein klar definiertes Sammelgebiet von Vorteil. Das können Bankpapiere, Eisenbahnaktien, Minengesellschaftsanteile, Papiere aus dem 18. Jahrhundert oder Aktien oder Anleihen aus der Heimatregion sein. Begehrt sind auch Wertpapiere, die von berühmten Persönlichkeiten im Original unterschrieben wurden, wie die Gründeraktie der Standard Oil Company von John D. Rockefeller oder ein Kux der Ilmenauer Bergwerksgesellschaft vom Dichterkönig Johann Wolfgang von Goethe. Wie auch Kunst werden historische Wertpapiere als Kapitalanlage gesucht. Aber genauso wie bei anderen Sammelgebieten heißt es auch hier Klasse statt Masse. Je nach Nachfrage und Verfügbarkeit ist langfristig bei ausgesuchten Papieren mit erstaunlichen Preisentwicklungen zu rechnen.