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Alternative Energien sind wieder en vogue

Diskussion über Kernkraft führt zu Neubewertung der Branche - Kleines Angebot an Indexfonds

Alternative Energien sind wieder en vogue

Von Armin Schmitz, Frankfurt Die Atomkatastrophe im japanischen Fukushima hat eine lebhafte Diskussion über die Änderung der Energiepolitik in Deutschland ausgelöst. In verschiedenen Städten sind zehntausende Atomkraftgegner auf die Straße gegangen. Während China bereits verlauten ließ, dass der Staat sein Atomprogramm nicht ändern wird, ist in Ländern wie Deutschland die Diskussion über die Zukunft der Kernenergie im Gange. Die Politik hat durch das Moratorium der Laufzeitenverlängerung der älteren Atomkraftwerke und das vorzeitige Abschalten einiger betagter Atommeiler in Deutschland bereits auf die Ereignisse in Asien und den Druck der Bevölkerung reagiert. Experten erwarten hierzulande eine grundsätzliche Änderung der Energiepolitik Parallel zur Diskussion hat der Run der Verbraucher auf Ökostrom eingesetzt. Die Atomkatastrophe hat den Herstellern von Windrädern, Solaranlagen oder Geothermieanlagen kräftig Auftrieb gegeben. Die Aktien aus dem Sektor verzeichneten in den vergangenen Tagen zweistellige Kursgewinne. Davon profitierten auch passiven Produkte. Physische AbbildungDie Anleger finden eine kleine Auswahl an Exchange Traded Funds (ETF) oder auch Zertifikaten, die an der Entwicklung von Unternehmen aus dem Bereich der alternativen Energien partizipieren. Von der Blackrock-Tochter iShares kommt ein klassischer Indexfonds auf den S & P Global Clean Energy (DE000A0M5X10), der die Entwicklung der 30 größten und liquidesten Unternehmen physisch, also durch den Kauf der Aktien abbildet, die im Geschäftsfeld Clean Energy tätig sind. Dazu gehören Werte wie Iberdrola Renovables, First Solar oder Vestas. Das Produkt konnte trotz der Kursgewinne in den vergangenen Tagen nicht das negative Terrain verlassen. Der Einjahresverlust beläuft sich auf 11 %. Die Gesamtkostenquote des ETF beträgt 0,65 % p.a.Von Lyxor wird der ETF New Energy (FR0010524777) angeboten, der die Wertentwicklung des WAEX Index (World Alternative Energy Index) abbildet. Der Index enthält Unternehmen, die Erträge in den Geschäftsfeldern erneuerbare Energien, Energieeffizienz und dezentrale Energieversorgung generieren. Dazu gehören Werte wie Vestas Windsystems, Murata und First Solar. Wie bei dem Konkurrenzprodukt liegt der Indexfonds mit einem Minus von 5 % im Verlustbereich. Es handelt sich um einen swapbasierten ETF. Bei diesem Produkt erhebt der Anbieter eine Verwaltungsgebühr von 0,6 % jährlich. Deutlich besser ist es dem Anleger dagegen mit dem Daxglobal Alternative Energy Fund von ETF Securities (DE000A0Q8M94) ergangen, der die fünfzehn weltweit größten Unternehmen aus dem Bereich alternative Energien enthält. Dank der Kursavancen von Werten wie First Solar oder auch Vestas Wind legte der Fonds seit März 2010 knapp 10 % zu. Über die vergangenen zwei Jahre kam der Anleger mit dem ETF auf einen Gewinn von 23 %. Die Verwaltungsvergütung liegt mit 0,65 % p.a. im Bereich der von der Konkurrenz erhobenen Gebühren. Weit gefasstes UniversumVon der Credit Suisse stammt der erst im Februar dieses Jahres aufgelegte Indexfonds auf den CS Global Alternative Energy (IE00B3YKW880). Dieser Index umfasst die größten Unternehmen aus dem weit gefassten Universum für alternative Energien. Indexschwergewichte sind First Solar, Nextra Energy und EDP Energias Portugal. Es handelt sich um einen voll replizierenden Indexfonds. Die Gesamtkostenquote liegt hier auch im Bereich von 0,65 % jährlich.Zu den wenigen reinen Solar-ETF gehört der rund 200 Mill. Dollar schwere Guggenheim Solar ETF (US18383M6214). In dem physisch abbildenden Indexfonds ist First Solar mit einem Anteil von 20 % ein Indexschwergewicht. Das Portfolio enthält aber auch deutsche Titel wie SMA Solar und Solarworld. Dieser Indexfonds hat sich durch die Kursavancen in den zurückliegenden Tagen recht positiv entwickelt und verzeichnete über den Dreimonatszeitraum eine Rendite von 20,3 %. Seit März 2011 kommt der ETF auf einen geringen Gewinn von 1,6 %. Die Kostenquote liegt bei diesem US-Indexfonds bei 0,65 % jährlich.