ANLAGEPRODUKTE

Anbieterkreis für Cosi-Produkte wächst

Merrill Lynch emittiert erstes besichertes Zertifikat

Anbieterkreis für Cosi-Produkte wächst

Von Armin Schmitz, Frankfurt Durch die Staatsschuldenkrise ist wegen der Angst vor dem Ausfall von Emittenten das Interesse an pfandbesicherten Zertifikaten gestiegen. Lange Zeit waren hierzulande besicherte Produkte, die das eingesetzte Kapital des Anlegers schützen sollen, ein Nischenprodukt. Einerseits fürchten die Anleger die Renditeeinbußen durch die Absicherungskosten. Anderseits gibt es Alternativen wie beispielsweise die Zertifikate der Landesbanken und Sparkassen, die durch das Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe mit der Sicherungsreserve für Landesbanken und Girozentralen geschützt sind. Gleiches gilt für die Zertifikate der DZ Bank/WGZ Bank, der Volksbanken und der Raiffeisenbanken, die als Partner des Finanzverbunds der Sicherungseinrichtung des Bundesverbands der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) angeschlossen sind.Ein steigendes Interesse verzeichnet jedoch derzeit der Schweizer Emittent EFG Financial Products nach seinen sogenannten Cosi-Produkten. Cosi ist die Kurzform von Collateral Secured Instruments. Die im September 2009 erstmalig von der Bank Vontobel und EFG Financial Products aufgelegten pfandbesicherten Zertifikate verzeichnen nicht zuletzt wegen der Finanzkrise rege Zuflüsse. Vor allem im eidgenössischen Nachbarland sind die Produkte beliebt. Mittlerweile verwalten die Emittenten rund 2 Mrd. Franken in diesen Produkten. Seit dem Start wurden bereits über 2 500 Cosi-Produkte in zehn verschiedenen Handelswährungen emittiert. In Deutschland stehen derzeit 150 Cosi-Produkte aus. Mit Merrill Lynch Capital Markets, einer Tochtergesellschaft der Bank of America, hat jüngst der fünfte Anbieter diese Form des besicherten Produkts auf den Markt gebracht. Nun zeigt auch das nicht deutschsprachige Ausland Interesse an dieser Produktform (siehe Interview auf dieser Seite). Minimierung des RisikosBei den Cosi-Produkten wird die Gefahr eines Totalverlustes bei einem Ausfall des Emittenten minimiert, indem für diese Produkte ausgewählte Sicherheiten wie Anleihen, Cash oder Aktien auf einem Konto von SIX Swiss Exchange bei SIX SIS, dem Zentralverwahrer für die Schweiz, hinterlegt werden. Während der gesamten Laufzeit des Produkts muss immer der gesamte Wert des strukturierten Produkts durch das Pfand besichert werden.Die Kontrolle der Sicherheiten erfolgt über SIX SIS und Eurex Zürich (Collateralisation und SecLend Market). Die Besicherung umfasst die gesamte Produktpalette eines Emittenten. Ändert sich der Wert des Zertifikats oder der geleisteten Sicherheiten, muss der Emittent für eine entsprechende Ausgleichszahlung sorgen. Der Wert der Sicherheiten muss laufend demjenigen der pfandbesicherten Produkte entsprechen.Wenn der Emittent bei Verfall des Produkts Zahlungs- oder Lieferschwierigkeiten hat oder die geforderten Sicherheiten nicht rechtzeitig oder nur mangelhaft leisten kann, werden die hinterlegten Sicherheiten verwertet. Sie werden zum Marktwert verkauft und anteilsmäßig an die Anleger ausgezahlt. Jeder Anleger hat einen Anspruch auf denjenigen Anteil am Verwertungserlös, der dem aktuellen Wert seines pfandbesicherten Produkts entspricht.