Anleger flüchten aus Rentenfonds
jsc Frankfurt – Die europäischen Fondsgesellschaften haben im Juni Nettomittelabflüsse von 70,4 Mrd. Euro verkraften müssen, berichtet das zu Thomson Reuters gehörende Analysehaus Lipper. Allein aus den Rentenfonds zogen die Anleger unterm Strich 28 Mrd. Euro ab. Die Nettomittelabflüsse traten auf, nachdem Ben Bernanke, Chef der Federal Reserve, im Mai ein bevorstehendes Ende der Anleihekäufe in Aussicht gestellt hatte, wie Lipper festhält. Vor allem Fonds für Schwellenländer ( – 5,4 Mrd. Euro) und globale Fonds für Hochzinsanleihen ( – 4,8 Mrd. Euro) fielen in der Gunst der Anleger. Hingegen waren kurzfristige Euroanleihen (+ 1,6 Mrd. Euro) gefragt. Mit einem Plus von netto 81 Mrd. Euro im ersten Halbjahr liegen Rentenfonds weiterhin vorne. Insgesamt flossen den europäischen Fondshäusern in diesem Zeitraum netto 109,6 Mrd. Euro zu.Für die einzelnen Länder weist Lipper unterschiedliche Daten auf. Mit Nettomittelabflüssen von 28,1 Mrd. Euro trifft es Frankreich besonders hart, während Deutschland mit einem Minus von 2,7 Mrd. Euro mit einem blauen Auge davonkommt. Südeuropa überrascht mit positiven Zahlen: Spanien verzeichnet ein Plus von 1,6 Mrd. Euro, Italien von rund 600 Mill. Euro und Griechenland von rund 300 Mill. Euro.