tl Frankfurt – Asset-Management-Leistungen werden zwar verstärkt nachgefragt. Doch herrscht in der Immobilienwirtschaft keine einheitliche Definition, was Asset Management eigentlich ist. “Spezialleistungen” und operative Bereiche werden aber zunehmend outgesourct, ergab eine Befragung von Ernst & Young. Die an der Studie teilnehmenden rund 70 Bestandshalter, Investoren und Dienstleister auf dem deutschen Immobilienmarkt rechnen fast einstimmig mit einem deutlichen Wachstum des deutschen Asset-Management-Markts. Was Asset Management genau ist, bleibt aber unklar. Während Investoren dazu häufig strategisches Fondsmanagement, Immobilienbewertung, Steuerung des An- und Verkaufs sowie die Zusammenstellung, Steuerung und Optimierung des Portfolios zählen, ordnen operativ tätige Unternehmen aus dem Dienstleistungsbereich dem Asset Management eher die Aufgaben des Property Managements (Objekt-Management) zu.Die Mehrzahl der befragten Unternehmen plant Änderungen beim Asset Management. In erster Linie soll dieser Bereich in Profitcenter oder eigene Gesellschaften ausgegliedert werden. Spezialleistungen wie Immobilienbewertungen und Standortanalysen, aber auch operative Leistungen zum Beispiel bei der Vermietung eignen sich nach Ansicht der Befragten besonders gut zum Ausgliedern. Nur Kernfunktionen wie die Strategieentwicklung, Financial Engineering sowie Investitions- und Desinvestitionsentscheidungen sollen nicht aus der Hand gegeben werden. Die Performance des Asset Managements wird in erster Linie an den Mieterträgen und an den Leerstandsquoten gemessen, gefolgt von der Wertentwicklung der Immobilien. Die Vergütung wird zu etwa gleichen Teilen an Ist-Miete, Soll-Miete und Verkehrswert der Immobilie festgemacht. Banken und Versicherer prüfen den Einstieg ins Asset Management als Dienstleistung für Dritte. Nach Ansicht der Befragten bleibt der Markt national: Weder planen deutsche Unternehmen eine Expansion ins Ausland, noch gebe es für ausländische Anbieter Chancen hierzulande, im größeren Umfang Marktanteile zu gewinnen.