Portfolio - Serie zu Alternativen Investments (Teil 1)

Auf der Suche nach unkorrelierten Renditen

Hedgefonds erfreuen sich wieder steigender Beliebtheit - Manager überzeugen mit kräftigen Gewinnen

Auf der Suche nach unkorrelierten Renditen

Von Armin Schmitz, Frankfurt Nach den kräftigen Turbulenzen im Jahr 2008 haben die Hedgefonds ihre Talsohle hinter sich gelassen. Nach Skandalen, Fondsschließungen und hohen Verlusten befinden sich viele Produkte wieder im Aufwind. Auf der Suche nach Anlagealternativen zu den Anleihe- und Aktienmärkten flossen den Hedgefonds in den ersten neun Monaten 2010 netto rund 42 Mrd. Dollar (30,7 Mrd. Euro) zu. Die Hedgefonds verwalteten Ende Oktober Anlegergelder in Höhe von 1 770 Mrd. Dollar bzw. 1 293 Mrd. Euro, was nur geringfügig unter dem Rekordniveau von 1 900 Mrd. Dollar (1 388 Mrd. Euro) aus dem Jahr 2007 liegt.Die Erinnerung an die Schließung von Hedgefonds und die kräftigen Verluste scheint vor allem bei den institutionellen Anlegern zu verblassen. Sie finden bei den Hedgefonds bezogen auf Aktien und Anleihen unkorrelierte Renditen. Die Hedgefondsmanager liefern dann auch im laufenden Jahr in vielen Fällen eine ansprechende Performance. Gemessen an dem Dow Jones Credit Suisse Hedge Fund Index kamen sie im Durchschnitt auf eine Rendite von 8 %. Der Blick auf das Strategienuniversum zeigt allerdings, dass die Ergebnisse sehr heterogen sind. Mit einer Performance von 11 % gehörten Global-Makro- und Fixed-Income-Strategien zu den erfolgreichsten Segmenten. Short-Strategien wiesen andererseits 2010 mit einem Verlust von 15 % das schwächste Ergebnis auf. Verschiedene MäntelWährend Privatanleger die Möglichkeit haben, über Zertifikate oder Fonds in Hedgefondsfonds zu investieren, bietet sich den institutionellen Anlegern ein breiteres Repertoire von der Fondshülle über Schuldverschreibungen, Offshore-Fonds bis zum Swap. Auch wenn Single-Hedgefonds in UCITS-III-Fondshüllen bei einer Reihe von Anlegern auf eine starke positive Resonanz stoßen, bevorzugen vorsichtige Investoren Dachfondslösungen, um Verlustrisiken zu diversifizieren. Die Auswahl ist in Deutschland allerdings begrenzt, weil eine Reihe von Produkten geschlossen wurden.Zu den erfolgreichen Dachfondsprodukten auf dem deutschen Markt gehört sicherlich der Sauren Global Hedgefonds (LU0191372795), der in unterschiedliche Anlagestile und Anlageuniversen investiert. Der Fokus liegt auf Marktsegmenten, die von wenigen Marktteilnehmern beobachtet und analysiert werden und daher ausgeprägte Ineffizienzen aufweisen. Das Portfolio erzielte dank der positiven Entwicklung von Fonds wie dem RWC Samsara Fund und dem Pensato Europa Fund in den vergangenen zwölf Monaten bis Ende Oktober eine Performance von 7,5 % bei einer Volatilität von nur 3,8 %. Über die zurückliegenden drei Jahre liegt der Gewinn trotz der Turbulenzen an den Kapitalmärkten bei 0,1 %. Damit konnte Fondsmanager Eckhard Sauren den Referenzindex, den HFRX Global Hedge Fund Euro Index, deutlich schlagen. Der Deka-Dachfonds (DE000DK0AZ56) investiert über Managed Accounts auf verschiedene Fondsmanager und Hedgefonds-Strategien. In den vergangenen Wochen profitierte das Portfolio von Zugewinnen bei den Strategien Equity Hedged und Event Driven. Das Produkt kam seit November 2009 auf einen Wertgewinn von 2,3 % bei einer Volatilität von 3,2 %. Allerdings kam auch der DekaHedgefonds Ende 2008 unter Druck, sodass über den Dreijahreszeitraum ein leichtes kumuliertes Minus von 2,2 % vorliegt.Das mit einem Fondsvolumen von 1,08 Mrd. Euro wohl größte Dachfondsprodukt ist der DB Hedge Fund Index ETF von DB X-Trackers (LU0328476337). Der dem passiv gemanagten Exchange Traded Fund (ETF) zugrunde liegende Index stellt verschiedene zentrale Hedgefonds-Strategien dar, die zur Index-Familie DBX-Tactical Hedge Fund (THF) gehören. Der Index besteht aus sechs verschiedenen Subindizes, die unterschiedliche Strategien repräsentieren. Die Auswahl der Indexfonds erfolgt aus einer Gruppe von Hedgefonds, die auf der Hedgefonds-Plattform der Deutschen Bank einen Managed Account unterhalten. Seit der Auflage im Januar 2009 erzielte der ETF einen Gewinn von etwas mehr als 8 %. In diesem Jahr hat sich die Ertragskurve etwas abgeschwächt. Der ETF kam bisher auf eine Wertsteigerung von rund 0,8 %. Während die Performance im kurzfristigen Zeitraum hinter der aktiv gemanagten Konkurrenz hinterherhinkt, ist der Indexfonds mit einer Gesamtkostenquote von nur 0,9 % derzeit nicht zu schlagen. Für etwas risikofreudigere Anleger bietet der Man-AHL-Trend-Fonds von Apano (LU0424370004) eine Managed-Future-Strategie im UCITS-III-Mantel an. Der Fonds basiert auf einem quantitativen Trendfolgesystem, dem AHL-Handelssystem. Das zugrunde gelegte Man-AHL-Trendsystem investiert Kontrakte in mehr als 100 liquide Märkte. Der im Juli 2009 aufgelegte Fonds erreichte über zwölf Monate eine Performance von 10 %, seit Jahresbeginn eine Performance von 15 % bei einer annualisierten Volatilität von 11,8 %. Die Sharpe Ratio des Fonds liegt bei 0,64 %.