Behavioral Finance steuert Investitionsgrad
ars Frankfurt – Die Entwicklung der Kapitalmärkte in den vergangenen Jahren hat gezeigt, dass für den Anlageerfolg eine gut strukturierte strategische Asset-Allokation wichtig ist. Die raschen Favoritenwechsel und der gleichzeitige Anstieg der Volatilitäten in unterschiedlichen Asset-Klassen während der Abwärtsphasen zeigen, dass die Portfoliozusammensetzung nicht mehr so statisch sein sollte wie früher. Nach dem Renditeabbau an den Anleihemärkten sind viele institutionelle Anleger gezwungen, in risikoreichere Asset-Klassen zu investieren, um noch adäquate Renditen zu erzielen.Mehr als zwei Jahre nach der Auflage des Sentix Fonds 1, des ersten Fonds, der mit Hilfe von Behavioral-Finance-Daten verwaltet wird, hat nun Sentix Asset Management in Zusammenarbeit mit Universal Investment den neue Sentix Fonds Aktien Deutschland (DE000A1J9BC9) aufgelegt. Bei diesem Produkt wird ein klassisches Investment in deutsche Aktien mit einer sentimentbasierten aktiven Steuerung der Investitionsquote kombiniert. Die Anlageentscheidungen werden durch den Behavioral-Finance-Ansatz auf Basis der bekannten Sentix-Umfrage im Kontext mit einer Preis- und Trendanalyse getroffen. Die Sentix-Daten werden von den Pionieren des Behavioral Finance durch regelmäßige, wöchentliche Umfragen unter mehr als 4 000 Anlegern ermittelt. Die Ergebnisse werden durch die Fondsmanager Manfred Hübner und Patrick Hussy immer in den Kontext der Marktpreisentwicklung gestellt. Keine Wetten auf EinzeltitelDie Basis im Sentix Fonds Aktien Deutschland bildet ein Aktienportfolio, das sich an dem deutschen Leitindex Dax orientiert. Es werden keine Einzeltitelwetten vorgenommen. “Wir investieren ca. 70 bis 80 % des Portfolios in Dax-Aktien. Danach steuern wir den endgültigen Investitionsgrad in der Bandbreite 80 bis 120 % über Eurex-Derivate”, beschreibt Hübner die Strategie. “Zeigt sich in den Sentiment-Umfragen zu großer Optimismus oder sind Anleger sorglos und hoch investiert, wird der Aktienanteil im Fonds auf bis zu 80 % reduziert. Dominieren Sorgen und Ängste das Börsenparkett, kann die Aktienquote bis auf 120 % erhöht werden” so Hübner. Aktuell liegt der Investitionsgrad des Portfolios bei 104 %.Sentix strebt durch die aktive Steuerung der Aktienquote einen jährlichen Mehrertrag zum Vergleichsindex Dax von 1 bis 3 % an. Die Volatilität soll mit dem deutschen Leitindex vergleichbar sein.Historische Simulationen für den Zeitraum Juni 2001 bis März 2013 zeigen, dass die Strategie während dieses sehr volatilen Marktumfelds eine Rendite von 10,6 % p. a. erzielt hätte. Der Dax kam in derselben Periode auf eine Wertsteigerung von durchschnittlich 6,4 % jährlich. Die Volatilität der Strategie lag bei 23,7 % p. a. und damit geringfügig höher als die des deutschen Leitindex, der auf ein Risiko von 23,1 % kam. Allerdings lag beim Dax der maximale Draw-down, also der maximale kumulierte Verlust, bei 61,2 und damit höher als bei der Sentix-Strategie (56,5 %). Letztlich müssen allerdings diese Werte noch unter realen Bedingungen während unterschiedlicher Marktphasen bestätigt werden.Der nun zweite Behavioral-Finance-Fonds eignet sich für Anleger, die ein risikooptimiertes Investment im deutschen Aktienmarkt suchen. Das Produkt erlaubt dem Anleger mit dem Behavioral-Finance-Ansatz eine Diversifizierung des Investmentstils. Für den Ucits-konformen Fonds fällt eine Gesamtkostenquote von 0,955 % an. Hinzu kommt eine leistungsabhängige Vergütung von 10 % des Mehrertrages gegenüber dem Benchmark-Ertrag.