Asset Management

Bei Asset Managern häufen sich Notverkäufe

Jefferies: Übernahme-Volumen sinkt 2008 kräftig

Bei Asset Managern häufen sich Notverkäufe

ssc Frankfurt – Die weltweite Vermögensverwaltungsbranche hat im vergangenen Jahr 217 Übernahmen und Fusionen erlebt, ein Zehntel weniger als im Vorjahr. Damit sei 2008 das zweitstärkste Jahr der Geschichte, meldet die Investmentbank Jefferies Putnam Lovell als Resultat einer Studie. Anders als in den Vorjahren seien allerdings oft Finanznöte der Muttergesellschaften der Grund für den Verkauf von Asset Managern gewesen. Dieser Trend werde sich 2009 wohl fortsetzen. Das gesamte Transaktionsvolumen habe 2008 lediglich 16,1 Mrd. Dollar betragen, 31 % des Werts aus dem Rekordjahr 2007. Gemessen am Volumen der Zusammenschlüsse unter Asset Managern sei 2008 daher nur das fünftstärkste Jahr in der Geschichte, berichtet Jefferies. Lediglich drei Transaktionen seien mehr als 1 Mrd. Dollar schwer gewesen – im Vorjahr seien dagegen 15 solcher großen Zusammenschlüsse verzeichnet worden. Im zweiten Halbjahr 2008 hätten für Bewegung auf dem Asset-Management-Markt vor allem Finanzinstitute gesorgt, die Vermögensverwaltungstöchter abgaben – oft aus der Not heraus, weil sie von der Finanzmarktkrise heftig gebeutelt wurden. Nahezu zwei Drittel der Fusionen und Übernahmen in der Branche zwischen Juli und Dezember, gemessen am Volumen, seien auf diese Verkäufergruppe zurückzuführen – ein Rekord. Als Beispiele nennt Jefferies den Verkauf von Neuberger Berman, die zur insolventen Lehman Brothers gehörte, an das eigene Management oder den Verkauf von Teilen des Fondsmanagements der Credit Suisse an Aberdeen Asset Management (siehe Bericht auf dieser Seite). Auch die Anfang 2009 vollzogene Übernahme der Commerzbank-Fondstochter Cominvest durch Allianz Global Investors zum Preis von 700 Mill. Euro führt Jefferies als Beispiel für größere Transaktionen im zweiten Halbjahr 2008 an, bei denen Finanzinstitute auf der Verkäuferseite standen. Größere Deals 2009 erwartet Im Jahr 2009 seien wieder mehr große Deals zu erwarten, heißt es in einer Mitteilung weiter. Dafür sorgten weitere Notverkäufe durch Geschäftsbanken oder Versicherer – die im vergangenen Jahrzehnt noch die aktivsten Käufer in der Asset-Management-Branche gewesen seien, wie Aaron Dorr, Managing Director bei Jefferies Putnam Lovell in New York, hervorhebt. Es sei aber auch zu erwarten, dass sich auf alternative Investments spezialisierte Häuser konsolidierten, so Jefferies. Auf der Käuferseite stünden 2009 voraussichtlich Finanzhäuser, die bislang recht gut durch die Krise gekommen seien und daher die Chance zu günstigen Zukäufen nutzen könnten. Zu den Gewinnern könnten reine Asset-Management-Unternehmen sowie Private-Equity-Firmen zählen, meint Dorr.