ASSET MANAGEMENT

Beim Responsible Investing tut Transparenz not

Regulierungsinitiativen erwartet

Beim Responsible Investing tut Transparenz not

jur Brüssel – Der Markt für Responsible Investing ist in Europa in den letzten Jahren stark gewachsen. Doch unter dem Begriff Socially Responsible Investment (SRI) tummeln sich weiterhin viele verschiedene Ansätze. Vielleicht könne man sich ob der Vielfalt dieser Strategien auch des Eindrucks nicht ganz erwehren, dass einige SRI-Produkte dieses Label gerade auch aus Marketinggründen erhalten haben. Das relativ breite Spektrum an Vorgehensweisen, wie Fondsmanager den SRI-Ansatz integrieren, erschwere jedenfalls die Analyse, ob die SRI-Fonds denn nun wirklich ein Mehr an Rendite bringen. Dies erläuterte Prof. Alexander Bassen, zuständig für Kapitalmärkte und Unternehmensführung an der Universität Hamburg, auf der Veranstaltung “BVI im Dialog” in Brüssel.Dabei sei jedoch der Wille der Politik, diese Ansätze zu forcieren, klar erkennbar. So berichtet Bassen von einer ganzen Reihe von Initiativen, die das Umfeld des nachhaltigen Investierens künftig prägen werden. Nach zweijähriger Arbeit habe so z. B. der Rat für Nachhaltige Entwicklung gerade seinen Entwurf für einen Deutschen Nachhaltigkeitskodex zur Diskussion veröffentlicht. Im Oktober sollen die Empfehlungen an die Bundesregierung weitergeleitet werden.Zudem seien auch auf EU-Ebene einige Initiativen erkennbar, die die Rahmenbedingungen klarer fassen werden und SRI-Investitionen fördern sollen. Doch bisher haben die SRI-Produkte noch nicht das Volumen erreicht, das sich die Politik wohl wünscht. So liegt der Marktanteil in den allermeisten europäischen Ländern bei unter 5 %. Lediglich in den Niederlanden, wo große Pensionsvermögen die Ansätze implementiert haben, bewegt sich der Anteil nach Angaben von Eurosif Research bei 25 %. Bassen plädiert insbesondere für mehr Offenheit in der Branche. So sollten Unternehmen besser vermitteln, wie ökologische und soziale Faktoren in die Wertschöpfungskette eingebaut werden. Zudem fordert der Universitätsprofessor auch mehr Transparenz von Seiten der Investoren. Die Asset Manager sollen verstärkt offenlegen, nach welchen SRI-Ansätzen sie wie viel Vermögen verwalten.