Asset Management

Bessere Ernte mit jungen Fonds-Früchtchen

Auda bringt für Private Equity "Enhanced Primaries"

Bessere Ernte mit jungen Fonds-Früchtchen

Von Walther Becker, Frankfurt Institutionelle Anleger, die Private Equity im Portfolio haben möchten, können in Dachfonds, Primärfonds oder Secondary Funds investieren. Die bankenunabhängige Auda, 1989 von der Harald-Quandt-Familie in New York gegründet, um Hedgefonds- und Private-Equity-Anlagen zu verwalten, bietet ein neues Instrument an. Boris Maeder, Senior Vice President und Leiter bei Auda Private Equity in New York, spricht von “Enhanced Primaries”. Dafür sammelt Auda einen Fonds mit 400 Mill. Dollar Zielvolumen ein. Maeder war zuvor bei der Allianz Private Equity Partners tätig.”Wir wollen ein verbessertes, also enhanced, Risiko-Rendite-Profil gegenüber traditionellen Anlagen in Private-Equity-Fonds ermöglichen”, sagt Maeder im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Es gehe dabei um den Kauf von solchen Fonds, deren Zeichnungsschluss ein bis drei Jahre zurückliege und deren Mittelzusagen bisher nur geringfügig eingezahlt seien. Diese Fonds wiederum beteiligen sich in Form von Buy-outs an kleineren und mittleren Unternehmen. Die Anlage in solche Töpfe, die erst 10 bis 40 % der im Fundraising zugesagten Mittel abgerufen haben, biete einige Vorteile gegenüber klassischen Primäranlagen und Secondaries, wirbt auch Horst Bennin, Managing Director der Auda (Deutschland). Mit signifikantem AbschlagAuda beabsichtige, die bestehenden Assets mit einem “signifikanten Abschlag zum Nettovermögenswert” zu erwerben. Durch die Anlage in Fonds, die schon ein Stück investiert seien, lasse sich der Track Record der Manager besser überschauen als bei einem kompletten Blind Pool, sodass sich die anfänglich übliche Durststrecke (im Fachjargon J-Kurve) verkürzen lasse. Anlagen in Private Equity böten in schlechten Jahren die besten Erfolgsaussichten beim späteren Ausstieg. “Wir gehen davon aus, dass Unternehmenskaufpreise in den nächsten 24 Monaten tendenziell weiter sinken oder auf dem derzeit niedrigen Niveau bleiben sollten, was sich positiv auf Private-Equity-Renditen auswirken wird”, sagt Bennin.”Und wir wollen den Investoren, die jetzt in Private Equity gehen wollen, die Gelegenheit dazu bieten”, denn neue Fonds seien derzeit Mangelware. Andererseits gebe es auf Verkäuferseite der Fondsanteile Bedarf: durch Überallokation in der Assetklasse und fehlende Möglichkeiten, die zugesagten Gelder auch tatsächlich zur Verfügung zu stellen. “Seit 2006 ist Private Equity nicht mehr selbstfinanzierend”, sagt Maeder mit Blick auf die negativen Net Cash-flows – d. h., dass Mittelabrufe bei Investoren seit 2007 höher ausfallen als Ausschüttungen an diese. Obwohl “Enhanced Primaries” im Sekundärmarkt, dem Experten 2010 rasantes Wachstum zutrauen, erworben würden, unterschieden sie sich erheblich von diesen und würden vom typischen Secondary-Investor weniger gefragt. Anleger, die hauptsächlich in Primaries investierten, seien oft unzureichend ausgestattet, um solche Enhanced-Primaries-Deals zu bewerten.Auda sei mit ihrer breiten Plattform in der Lage, Zugang zu diesen erst vor kurzem geschlossenen Fonds zu bieten. “Die derzeitige Anzahl qualitativ hochwertiger traditioneller Primaries befindet sich auf einem historischen Tiefstand”, sagt Maeder. Viele qualifizierte Manager, die ihre Fonds vor Ende 2008 schlossen, seien in den nächsten zwei bis drei Jahren nicht zugänglich.