Immobilien

Büromieten sacken weg

Leerstand steigt - Weltweites Investitionsvolumen bricht um 80 Prozent ein

Büromieten sacken weg

ge Berlin – Angesichts der tiefen Rezession in Europa und weiterhin äußerst bescheidener Konjunkturaussichten sind die Spitzenmieten für Büroflächen weiter gefallen. Nach Erhebungen des Immobilienberatungsunternehmens Jones Lang LaSalle (JLL) war das Minus im zweiten Quartal mit 4,6 % allerdings niedriger als zu Jahresbeginn. Da unverändert neue Bürobauten auf den Markt drängen, dürfte die Leerstandsquote weiter steigen – womit der Druck auf die Mietpreise anhält.Schon im bisherigen Jahresverlauf war die Quote in den untersuchten 24 europäischen Städten auf 9,3 % gestiegen. JLL befürchtet, dass dieser Wert bis Jahresende auf über 10 % klettern könnte. Während die Leerstandsquote in den mittel- und osteuropäischen Ländern im zweiten Quartal um 1 Punkt auf 14,6 % schnellte, lag der Wert im westlichen Europa bei “nur” 8,8 %. Einen besonders starken Anstieg gab es in Dublin mit 270 Basispunkten, womit inzwischen mehr als jeder fünfte Quadratmeter in Bürobauten unvermietet ist. Moskau (mit einem Leerstand von 18 %), Budapest (15 %) und Frankfurt (mit 13,5 %) folgen auf der Liste mit den umfangreichsten unvermieteten Flächen.Grund für die voluminösen nicht genutzten Büros ist der unverändert anhaltende Personalabbau bei vielen Dienstleistern. Da sich angesichts der binnen Jahresfrist (europadurchschnittlich) um mehr als 15 % weggebrochenen Spitzenmieten einige Mieter qualitativ hochwertige Flächen in besseren Lagen sichern wollen, zeigte sich die Nachfrage im Frühlingsquartal leicht verbessert. Entsprechend lagen die Vermietungsvolumina um gut 9 % über dem Niveau zu Jahresbeginn – allerdings um mehr als ein Drittel unter dem vergleichbaren Vorjahresquartal.Deutliche Zuwächse – freilich ausgehend von einer niedrigen Basis – verbuchte Jones Lang LaSalle in Brüssel (mit einem Plus von 51 %), Madrid sowie London (mit jeweils etwa 45 %), Hamburg (27 %) und München (10 %). Die größten Einbrüche bei den Neuvermietungen waren in Rotterdam (- 73 %), Frankfurt (- 44 %), Düsseldorf (- 30 %) sowie Amsterdam (- 23 %) zu beobachten. Kapitalwerte schrumpfenGleichzeitig warnt Oliver Gilmartin, Senior-Ökonom bei der Royal Institution of Chartered Surveyors (RICS), dass sich die schrumpfenden Mietpreise bei den Kapitalwerten von Gewerbeimmobilien auch im kommenden Jahr 2010 bemerkbar machen dürften. “Die globale Finanzkrise hat das Investitionsvolumen weltweit um 80 % zurückgehen lassen.” Allerdings sorgten die gestiegenen Renditen inzwischen für ein wiedererwachendes Interesse von Investoren. Dies sei besonders in Großbritannien, den Niederlanden und Frankreich festzustellen.