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Cat Bonds leiden unter Japan-Beben

Insurance Linked Securities dennoch attraktiv wegen geringer Korrelation zu anderen Märkten

Cat Bonds leiden unter Japan-Beben

Insurance Linked Securities bzw. Katastrophenbonds werden wegen ihrer geringen Korrelation zu Aktien und Anleihen von Anlegern geschätzt. Der erste Schadensfall für einen Katastrophenbond durch das Erdbeben in Japan hat gezeigt, dass diese Produkte nicht risikolos sind und sich ein risikodiversifiziertes Investment über Fonds lohnt.Von Armin Schmitz, FrankfurtDie Turbulenzen an den Finanzmärkten haben den Trend zu Anlageprodukten verstärkt, die eine nur geringe positive Korrelation zu Assetklassen wie Anleihen und Aktien besitzen. Vor allem institutionelle Investoren sind dabei auf Insurance Linked Securities (ILS) gestoßen. Dabei handelt es sich um verbriefte Versicherungsrisiken in Form von festverzinslichen Wertpapieren, die an den Kapitalmärkten gehandelt werden können. Meist werden Schäden aus Naturkatastrophen wie Wirbelstürmen, Überschwemmungen oder Erdbeben an den Kapitalmarkt weitergegeben. Deswegen werden diese Produkte auch Katastrophenbonds oder Cat Bonds genannt.Der Anleger übernimmt bei diesen Papieren die Risiken der Versicherungsgesellschaften und erhält dafür eine Prämie. Tritt ein großer Schadensfall ein, kann der Anleger eines Cat Bond je nach Vereinbarung entweder den Kupon, sein Kapital oder beides verlieren. Aus den dann so erzielten Mitteln werden dann die Schadensansprüche der Versicherten gezahlt. Der Markt für Cat Bonds ist vergleichsweise klein. 2010 wurden Risiken von mehr als 5 Mrd. Dollar an den Kapitalmarkt gebracht. In den ersten zwei Quartalen 2011 wurden Wertpapiere mit einem Volumen von nur rund 1,6 Mrd. Euro emittiert (siehe Börsen-Zeitung vom 16. September).Tatsächlich eignen sich ILS wegen der niedrigen positiven Korrelation zu anderen Assetklassen zur Risikodiversifizierung. Analysen der Credit Suisse haben gezeigt, dass die ILS gegenüber Aktien nur eine Korrelation von 0,12 besitzen und gegenüber Anleihen von nur 0,1.Der erste Schadensfall für einen Katastrophenbond (Muteki), der wegen des japanischen Erdbebens im März dieses Jahres fällig wurde, zeigt, dass es sich empfiehlt, den Weg über Fonds zu gehen, bei denen das Ausfallrisiko durch ein Portfolio mit Cat Bonds minimiert wird. Das Hamburger Analysehaus Absolut Research konnte nachweisen, dass ein Portfolio mit Cat Bonds in den vergangenen Jahren ansehnliche Renditen erzielte. Dabei zeigte es sich, dass Cat Bonds gemessen an dem Swiss Re Cat Bond Performance Index seit Start des Index im Februar 2002 eine Wertsteigerung von 208 % erzielten. Das war das zweitbeste Ergebnis nach den High-Yield-Bonds (237 %), gemessen am BarCap Global High Yield Corporate TR Index US-Dollar Hedged. Die Cat Bonds erreichten im Schnitt eine jährliche Rendite von mehr als 8 % bei einer Standardabweichung von 0,88. Die Sharpe Ratio lag bei 1,9 %. Kleine AngebotspaletteEs werden mittlerweile mehr als zehn aktiv gemanagte Fonds und ein Zertifikat angeboten, die in Cat Bonds investieren. Es zeigt sich allerdings, dass die Fonds in den vergangenen zwölf Monaten nicht zuletzt durch den Ausfall des Muteki-Katastrophenbonds Verluste erlitten haben. Der Cat Bond Fund von Falcon (CH0019572541) konnte sich trotzdem verhältnismäßig gut entwickeln. Der Fonds legt weltweit in Cat Bonds an. Das von Gregor Gawron betreute Portfolio musste seit September 2010 einen leichten Verlust von 1,6 % hinnehmen. Damit schnitt sein Fonds besser ab als viele andere Produkte. In den vergangenen drei Jahren ergab sich eine Rendite von durchschnittlich 1,5 % jährlich. Die Sharpe Ratio lag bei 0,25.Zu den ältesten Produkten am deutschen Markt gehört das Iris-Balanced-Zertifikat der Credit Suisse (CH0035956694). Es basiert auf der Wertentwicklung des aktiv verwalteten Managed Investments PCC Iris Balanced Cell, der auf der britischen Kanalinsel Guernsey aufgelegt wurde. Das Portfolio wird von einem Team unter der Leitung von Niklaus Hilti und Eckhard Freimann gemanagt. Die Anlegergelder werden zu einem Anteil von 20 bis 40 % in Cat Bonds investiert. Ein größerer Teil geht in OTC-Swaps mit Rückversicherern. Das Zertifikat machte zwar im Einjahreszeitraum einen Verlust von 4,9 %. Allerdings bleibt dem Langzeitanleger über den Dreijahres zeitraum eine Rendite von 2,4 % p. a.