Anlageprodukte - Interview mit Ahmet Peker, Deka Investment

"Dach-Hedgefonds sind weiter der beste Zugang"

Fondsmanager: Spezialistenwissen entscheidend

"Dach-Hedgefonds sind weiter der beste Zugang"

Dachfonds-Produkte und Zertifikate haben Anlegern bisher den Zugang zu Hedgefonds ermöglicht. Beide erhalten nun Konkurrenz durch Hedgefonds in Ucits-Hüllen. Dadurch entgehen sie der Regulierung im Sinn der AIFM-Richtlinie (Alternative Investment Fund Managers). Ahmet Peker, Fondsmanager der Deka Investment, sieht aber weiter Chancen für Dachhedgefonds-Konzepte.- Herr Peker, eine Reihe von Fondsgesellschaften hat ihre Dach-Hedgefonds in Deutschland vom Markt genommen. Sind Dach-Hedgefonds ein Auslaufmodell?Die Krise hat gezeigt, dass sowohl bei der Auswahl von Fonds als auch bei der Gewichtung der Strategien Spezialistenwissen entscheidend ist. Dach-Hedgefonds sind deshalb für viele Investorengruppen weiterhin der beste Zugang zu Hedgefonds.- Eine Reihe von Hedgefonds fürchtet die AIFM-Richtlinie und flüchtet in einen Ucits-Mantel. Entziehen sie sich damit der Regulierung?Ich glaube nicht, dass die AIFM-Richtlinie der einzige Grund für diesen Trend ist, zumal die Ucits-Anforderungen in einzelnen Teilen über die Direktive hinausgehen. Vielmehr ändert sich auch bei Investoren die Präferenz für gewisse Produkteigenschaften, wie z. B. Liquidität, Transparenz und Sicherheit der Assets. Ucits-III-Fonds beantworten einige der wichtigsten Fragen im Nachgang zur Finanzkrise und sind damit attraktive Vehikel für Asset Manager. Aufgrund der Charakteristika dieser Produkte kann man auch nicht mehr von klassischen Hedgefonds sprechen, sondern von “aktiven Absolute-Return-Strategien” oder den sogenannten “Newcits”.- Gilt die AIFM-Richtlinie nicht für Ucits-III-Fonds?Der Entwurf der AIFM-Richtlinie ist in erster Linie eine Regulierung für den Asset Manager und nicht für den Fonds. Derzeit fällt ein Asset Manager dann nicht unter die Richtlinie, wenn er ausschließlich Ucits-III-Fonds verwaltet. Es gibt aber Bestrebungen, Asset Manager, die Ucits-IIIFonds und AIF (Alternative Investment Funds) verwalten, aus dem Wirkungsbereich rauszunehmen, da sie schon im Rahmen der Ucits reguliert sind.- Was sind die Vorteile von Ucits-III-Fondshüllen?Die Hülle hat für Investoren und Asset Manager verschiedene Vorteile. Der Investor erhält mehr Liquidität, Transparenz, Sicherheit der gehaltenen Assets und andere operative Vorteile. Der Asset Manager hingegen hat mehr Vertriebsmöglichkeiten, wie z. B. den EU-Pass, und kann neue Anlegergruppen erschließen.- Welche Anlegergruppen sprechen diese Ucits-III-Hüllen an?Einen Ucits-III-Fonds kann man prinzipiell öffentlich und EU-weit an alle Investoren vertreiben, vom Kleinanleger bis zum Institutionellen. Vor allem bei Institutionellen hat das Ucits-Label inzwischen eine hohe Akzeptanz.- Welche Einzelstrategien sind im Ucits-Gewand möglich?Wenn man sich die bereits vorhandenen Fonds ansieht, sind eigentlich fast alle Strategien vertreten. Die Mehrheit stellen Long/Short Equity, Equity Market Neutral und Global Macro. Man kann sagen, dass illiquide und stark gehebelte Strategien wie etwa Distressed Securities schwieriger umzusetzen sind.- Welches Marktrisikopotenzial kann der Fondsmanager mit dem Ucits-III-Fonds fahren?Er darf das Marktrisikopotenzial des Vergleichsvermögens maximal verdoppeln. Dies ist jedoch keine Investitionsgrad-Betrachtung, sondern eine Steuerung nach Value at Risk. Es werden also nicht die gehaltenen Positionen mit dem Fondsvolumen verglichen, sondern das eingegangene Risiko im Vergleich zum Risiko des Vergleichsvermögens.—-Das Interview führte Armin Schmitz.