Kapitalanlage

Dachhedgefonds servieren nur Magerkost

Schwieriges Marktumfeld verhagelt das Ergebnis - Kostenstruktur ist bei den Investoren auf dem Prüfstand

Dachhedgefonds servieren nur Magerkost

Von Armin Schmitz, Frankfurt Sie galten lange Zeit als Allzweckwaffe auf dem Weg zum Reichtum. Die mit hohen Vorschusslorbeeren bedachten Hedgefonds konnten nach der Zulassung im August 2004 die an sie gestellten hohen Erwartungen bisher nicht erfüllen. Die Rahmenbedingungen an den Kapitalmärkten waren 2005 so schwierig, dass viele Hedgefondsmanager Probleme hatten, an die Performancezahlen der vorangegangenen Jahre anzuknüpfen. Mit dieser hochspekulativen Assetklasse waren im vergangenen Jahr lediglich durchschnittlich 7,6 % zu verdienen. Damit konnte der CSFB / Tremont Hedge Fund Index zwar den S & P 500 Composite schlagen, blieb aber deutlich hinter der Entwicklung des MSCI World Index zurück, der auf Dollarbasis etwas mehr als 10 % zulegte. Die Unterschiede in den einzelnen Teilstrategien sind jedoch beträchtlich. Während die Fonds auf Long / Short-Strategie mit einem Plus von 9,7 % noch positiv abschnitten, blieb den Managed Futures ein durchschnittlicher Verlust von 0,1 %. Ungünstige BedingungenAufgrund der niedrigen Volatilitäten und des Trendgleichlaufs vieler Märkte konnten nur wenige Dachhedgefonds positive Wertentwicklungen generieren. Die von Standard & Poor’s für 2005 ermittelte Rangliste zeigt dann auch eher ein ernüchterndes Bild (siehe Tabelle). Lediglich der Sauren Global Hedgefonds reichte an den CSFB / Tremont Hedge Fund Index heran. Gegenüber den anderen in Deutschland zugelassenen Dachhedgefonds erzielte er mit deutlichem Abstand die beste Performance. Dabei handelt es sich um einen von Eckhard Sauren und seinem Team gemanagten diversifizierten Dachhedgefonds mit einem Portfolio von Fonds mit unterschiedlichen Anlagestrategien und Anlageuniversen. Wie von Sauren bekannt, erfolgt die Auswahl der Zielfonds weniger nach der Anlagestrategie als nach der Qualität des Fondsmanagers. Und das hat sich offenbar ausgezahlt. Der Sauren Global Hedgefonds verzeichnete im Jahr 2005 einen Wertzuwachs von mehr als 10 %. Er konnte sich auch in schwierigen Marktphasen wie im April / Mai 2005 sowie Oktober / November 2005 dem allgemeinen Negativtrend entziehen. Seit der Auflegung im Juli 2004 erzielte der Sauren-Fonds einen Wertzuwachs von 15,4 %. Dieser Fonds kann derzeit als einziger zeigen, dass Dachfonds ein attraktives Anlagekonzept sind.Mit weitem Abstand von fast 5 Prozentpunkten folgt dann erst der zweite, der Al Multi-Hedge Strategie von Unico. Einem Plus von 5,2 % im vergangenen Jahr stehen ein recht hoher Ausgabeaufschlag von maximal 6 % und eine jährliche Managementgebühr von 2,5 % gegenüber. Die Ergebnisse der Dachhedgefonds sind in der Breite ebenso enttäuschend wie die der Hedgefonds-Zertifikate. Durch die positiven Ergebnisse von Aktien- und Rentenfonds sind den Dachhedgefonds dann 2005 die Verkaufsargumente ausgegangen. Wegen der meist nur mäßigen Erträge vieler Hedgefonds und der zum Teil doppelt so hohen Gebühren wie bei den traditionellen Anlagevehikeln haben viele private und institutionelle Anleger ihre Anlageentscheidungen revidiert. Abflüsse bei ZertifikatenDas zeigen die Hedgefonds-Zertifikate, die vor der Zulassung von Hedgefonds das einzige Anlagevehikel für diese spekulativen Fonds waren. Entsprechend der Jahresstatistik des Derivate-Forums verzeichneten die Emittenten 2005 einen Rückgang der Hedgefonds-Zertifikat-Bestände von 48 % auf 764 Mill. Euro. Offensichtlich waren vielen Anlegern die Kosten zu hoch bei einem vergleichsweise zu geringen Ertrag. Die deutschen Hedgefonds und Dachhedgefonds haben mit einem Bestand von 1,2 Mrd. Euro per Ende Dezember 2005 noch keine Abflüsse zu beklagen. Es bleibt abzuwarten, ob sich mit einer Zunahme der Volatilität an den Kapitalmärkten dann auch die Ergebnisse dieser Anlagevehikel verbessern können.