Immobilien

Das dicke Ende kommt erst noch bei Kreditausfällen

Verdreifachung notleidender US-Immobiliendarlehen

Das dicke Ende kommt erst noch bei Kreditausfällen

ge Berlin – Durch notleidende Immobilienkredite kommen auf die Banken schwere Zeiten zu. Wenn die USA – wie so oft – auch bei Hypothekendarlehen in gewissem Maße die Zukunft vorwegnehmen, dürften sich die Ausfallraten in den nächsten Quartalen verdreifachen, warnt Philipp Reister. Der Partner der auf Immobilienkrisenmanagement spezialisierten Comes Real verweist unter Bezug auf Daten der Federal Reserve darauf, dass die Ausfallraten bei Immobilienkrediten von 3,02 % Ende 2007 kontinuierlich auf knapp 8 % Ende des ersten Quartals 2009 hochgeschossen sind – auf fast den dreifachen Wert des normalen Niveaus in den vergangenen 25 Jahren. Zwar werden die absoluten Zahlen in Deutschland nicht an die US-Werte heranreichen, weil hierzulande andere Finanzierungsstrukturen vorherrschen. Aber mit einer Verdreifachung der Vor-Krisen-Werte rechnet Reister auch hierzulande.Im Gegensatz zur Fed veröffentlicht die Bundesbank ihre Statistik über Abschreibungen und Wertberichtigungen samt hierfür gebildeten Rückstellungen nicht quartals-, sondern nur jahresweise – und damit mit erheblicher Verzögerung. Die letzten Angaben stammen von 2007, als 2,65 % aller Kredite – gewerbliche wie Immobiliendarlehen – notleidend geworden waren. Zyklische ProblemeSeitdem registriert Reister jedoch ein deutlich gestiegenes Interesse von Banken, ihnen bei in Schieflage geratenen Finanzierungen und Entwicklungsprojekten zu helfen. Dabei zeige sich bislang nur “die Spitze des Eisbergs” aus in der Vergangenheit mit zu wenig Eigenkapital und überteuert eingekauften Immobilien. Die “klassischen” zyklischen Probleme, wie steigende Leerstände und sinkende Mieten, folgten erst noch in den künftigen Quartalen.