ars Frankfurt – Exchange Traded Funds (ETF), Exchange Traded Commodities (ETC) und Exchange Traded Notes (ETN) haben ungeachtet der Kritik im vergangenen Jahr Anlegergelder in Höhe von 163,8 Mrd. Dollar (umgerechnet 127,8 Mrd. Euro) einsammeln können. Unter Berücksichtigung der negativen Preiseffekte wuchs der Markt für die börsengehandelten Passivprodukte, also die sogenannten Exchange Traded Products (ETP), gemäß einer Analyse der Deutschen Bank im vergangenen Jahr um 3,2 % auf 1,4 Bill. Dollar bzw. 1,1 Bill. Euro (vgl. Börsen-Zeitung vom 12. Januar).Beliebt waren im vergangenen Jahr Rentenprodukte, aber auch ETF auf Aktienindizes entwickelter Märkte. So zeigt eine aktuelle Statistik von BlackRock, dass die Assets under Management bei den Rentenindexfonds um 24 % bzw. 50,6 Mrd. Dollar stiegen (vgl. Börsen-Zeitung 13. Januar). Die ETP auf Aktienindizes entwickelter Märkte kamen zwar auf Nettozuflüsse von 93 Mrd. Dollar. Doch aufgrund der negativen Preiseffekte blieb ein Anstieg der Assets under Management von nur 3,3 % bzw. 27,7 Mrd. Dollar übrig. Das Anlagevermögen bei den Gewinnern des Vorjahres, den Produkten auf die Emerging Markets, ging dagegen um 18,7 % bzw. 44,8 Mrd. Dollar zurück. Standardindizes beliebtEs zeigt sich, dass vor allem ETF auf Standardindizes wie den Dax sehr große Zuflüsse verzeichneten. So finden sich in der Rangliste der Produkte mit den größten Nettozuflüssen unter den ersten fünf Produkten allein zwei Dax-ETF. Der Indexfonds mit den weltweit größten Zuflüssen war der iShares Dax. Er sammelte 11,6 Mrd. Dollar (8 Mrd. Euro) ein. Ende 2011 verwaltete er Anlegergelder von knapp 14 Mrd. Dollar (10,9 Mrd. Euro). Trotz der hohen Zuflüsse ist der Dax-ETF nicht der größte Indexfonds. Hier besetzt der SPDR S & P 500 von State Street mit einem Volumen von 95,3 Mrd. Dollar (74,3 Mrd. Euro) den ersten Platz.Hinter dem iShares-Dax-ETF folgt mit weitem Abstand der MSCI Emerging Markets ETF von Vanguard mit Zuflüssen von 7,8 Mrd. Dollar (6,1 Mrd. Euro). Ende Dezember verwaltete er ein Volumen von 41,9 Mrd. Dollar (32,70 Euro). Der SPDR S & P 500 verzeichnete als Dritter Zuflüsse von 6,6 Mrd. Dollar (5,1 Mrd. Euro). Auf den vierten Platz kam mit dem Dax-ETF von DB X-Trackers das nächste Produkt auf den deutschen Leitindex. 2011 legten Anleger ungeachtet der Kritik an dem Gegenparteirisiko der swapbasierten ETF 5,7 Mrd. Dollar (4,4 Mrd. Euro) in dem Produkt auf die deutschen Blue Chips an. Ende Dezember lagen die Assets under Management bei 7,5 Mrd. Dollar bzw. 5,8 Mrd. Euro. Keine anderen Dax-Produkte kamen auf derart hohe Zuflüsse wie die von iSharers und DB X-Trackers.Im Markt gibt es eine Reihe von Spekulationen über die Adressen, die in den zurückliegenden zwölf Monaten zweistellige Milliardenbeträge in die beiden Dax-ETF gepumpt haben. Während die einen Marktteilnehmer Käufe ausländischer Staatsfonds ausgemacht haben wollen, vermuten andere Beobachter Käufe von großen Adressen, die eine indirekte Paketbildung zur Übernahme eines niedrig bewerteten Dax-Unternehmens vornehmen. Diese Adressen hielten sich aber zu Anfang des neuen Jahres zurück. Die beiden Dax-ETF verzeichneten in den beiden ersten Wochen des laufenden Jahres keine nennenswerten Zuflüsse mehr.