Asset Management

Deutsche sind Vorsorgemuffel

Weniger als die Hälfte spart fürs Alter

Deutsche sind Vorsorgemuffel

sto Frankfurt – Weniger als die Hälfte der Deutschen sorgt privat fürs Alter vor. Dies ergab eine Studie von JPMorgan Asset Management. Nur 41,9 % der Deutschen legen demnach monatlich Geld für ihren Ruhestand zurück. Dies war im Vergleich zu Ende 2007 sogar ein Rückgang von 0,3 Prozentpunkten. Damals hatte es erstmals bei der Gruppe derjenigen, die vorsorgen, den Sprung über die Marke von 40 % gegeben. Der aber weiterhin niedrige Wert zeige, dass die 2009 anstehende Abgeltungsteuer auf Kapitalerträge im laufenden Jahr noch keine Auswirkungen auf die Anzahl der langfristigen Sparer gehabt habe, so JPMorgan Asset Management. Erschwerend kämen die turbulenten Börsen hinzu, die neue Sparer abschreckten, hieß es weiter. Bestehende Sparpläne, Versicherungen oder andere Vorsorgeverträge seien aber wegen der unruhigen Marktsituation nicht aufgelöst worden, so die Autoren der Studie. Nord-Süd-GefälleBei der aktuellen Befragung im Mai 2008 war jedoch der Anteil derjenigen, die überhaupt nichts fürs Alter zurücklegen, rückläufig. Die Gruppe der “Vorsorgemuffel” verkleinerte sich um 0,4 Punkte auf 40,4 %. Damit vergrößerte sich die Differenz zwischen Sparern und Nichtsparern um 0,1 Punkte auf 1,5 Prozentpunkte.Insgesamt gibt es ein Nord-Süd-Gefälle in Deutschland. Im Norden ist die Bereitschaft, fürs Alter vorzusorgen, am geringsten. Beispielsweise sparen in der Region Nordosten (siehe Grafik) mit den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt nur 34,4 %. Im Nordwesten (Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Bremen) sind es 36,2 %. Auch in der Region Mitte-West (Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland) wird mit 37,5 % weniger als im deutschen Durchschnitt gespart. Nordrhein-Westfalen mit 42 % und Bayern mit 42,9 % liegen auf Bundesdurchschnitt. Thüringen und Sachsen vornFleißige Sparer sind dagegen in Baden-Württemberg zu finden. Hier sorgen 51,9 % privat für den Ruhestand vor. Den Spitzenwert liefern aber die Einwohner von Thüringen und Sachsen (Region Mitte-Ost) mit 55,5 %.Die Vorsorgeverweigerer geben zwei Gründe für ihr Verhalten an. Ein kleinerer Teil der Befragten (11,9 %) fühlt sich durch den Staat und die Betriebsrenten gut versorgt. Die mit 28,6 % weitaus größere Gruppe sieht zwar die Notwendigkeit zum Sparen, hat jedoch keine finanziellen Möglichkeiten dazu.Die monatliche Sparleistung fürs Alter bleibt auf einem eher niedrigen Niveau. Mehr als die Hälfte der Befragten gibt an, maximal 149 Euro im Monat zurückzulegen. Die Gruppe derjenigen, die sogar höchstens 49 Euro monatlich zur Aufstockung der Rente zur Seite legen, ist sogar um 0,9 Prozentpunkte auf 7,6 % gestiegen.