Dexia: Mischfonds feiert Comeback
Von Silke Stoltenberg, Frankfurt Nach Ansicht von Dexia Asset Management hat die Finanzkrise dem Mischfonds ein Comeback beschert. “Nachdem die institutionellen Investoren vor der Krise bevorzugt pure Mandate für eine Assetklasse vergeben haben, sind jetzt wieder Balanced-Mandate gefragt – das heißt, der schon belächelte Mischfonds ist wieder da”, berichtet Achim Gilbert, Leiter der Zweigniederlassung Deutschland, der Börsen-Zeitung. Von den weltweit verwalteten 78,7 Mrd. Euro Assets under Management stecken bei dem belgischen Vermögensverwalter rund 30 Mrd. Euro in Global-Balanced- bzw. Multi-Asset-Mandaten. “Die wichtigste Lehre aus der Krise für die Asset Allocation ist: Diversifikation ist der beste Schutz vor großen Verlusten, der Anleger sollte in so viele Anlageklassen wie möglich investieren”, rät Kristof Woutters, Head of Financial Engineering von Dexia.Der Ausgangspunkt der Asset Allocation von Dexia ist das individuelle Risikobudget jedes Investors. Davon ausgehend empfehlen die Berater des Asset Managers eine Portfolio-Aufteilung, die entweder die Erträge bei gegebenem Risikoprofil maximiert oder die Gesamtrisiken minimiert. Auf jeden Fall gibt es für jedes Klienten-Portfolio die Kontrolle des Downside Risk. “Das heißt, wir gehen automatisch aus den riskanten Anlageklassen heraus, wenn die Märkte nach unten gehen”, so Woutters. Allerdings wird nicht verkauft, sondern umgeschichtet. “Die meisten Investoren sind zu schnell dabei zu verkaufen, wenn es Krisen gibt, wir schichten in solchen Situationen z. B. in die Geldmärkte um”, erläutert Gilbert.Neben Diversifikation spielen bei Dexia in der sogenannten Optimierten Asset Allocation u. a. mittelfristige Markteinschätzungen und das spezielle Risikomaß des Expected Shortfall auf Basis historischer Daten für die einzelnen Assetklassen eine wichtige Rolle. Als Ergebnis empfiehlt Dexia aktuell z. B. Investoren mit einem niedrigem Risikoprofil wie Versicherern oder Pensionskassen folgende Vermögensaufteilung, wenn der Ertrag maximiert werden soll: 57 % in Renten (17 % in Staaten, 28 % in Unternehmen, 8 % High Yield, 2 % Schwellenländer und 1 % Wandelanleihen), 24 % in Aktien (12 % Europa, 7 % International und 5 % Schwellenländer) sowie 19 % in anderen Anlageklassen (2 % Immobilien, 3 % Rohstoffe und 15 % in alternative Strategien wie Hedgefonds im Ucits-Mantel).Dexia Asset Management steht derzeit wegen der schwierigen Lage des Mutterkonzerns zum Verkauf. Der Verkaufsprozess sei im April offiziell gestartet worden und könnte noch im Herbst erfolgreich beendet werden, meint Gilbert.