Asset Management

Die Mischung macht's

Portfoliomanager

Die Mischung macht's

cra – Macht es einen Unterschied, ob die Mitglieder eines Fondsmanagement-Teams die gleiche Art von Ausbildung genossen haben oder demselben Geschlecht angehören? Aber ja – fanden nun drei Forscher des Center for Financial Research der Universität Köln heraus. Eine Mehrperformance von 1,55 % im Jahr hätten Anleger erzielen können, wenn sie bei der Auswahl ihrer Fonds darauf geachtet hätten, wie die Management-Teams zusammengesetzt sind. Für die Studie, die unter dem Titel “The Impact of Work Group Diversity on Performance” erschienen ist, wurden 2 260 Management-Teams amerikanischer Aktienfonds in den Jahren 1996 bis 2003 untersucht. Ergebnis: Informationsunterschiede, die auf Ausbildung und Berufserfahrung zurückgehen, wirken sich positiv auf die Wertentwicklung aus. Altersunterschiede machen sich kaum bemerkbar. Wenn verschiedene Geschlechter in einem Fondsmanagement-Team vertreten sind, wirkt sich dies negativ aus. Rentiert Unisex besser? Unisex gemanagt rentiert der Fonds besser? Im Prinzip ja. Aber die Autoren der Studie weisen auch darauf hin, dass es sich beim Fondsgeschäft um eine von Männern dominierte Branche handelt. Im Betrachtungszeitraum waren nur 10 % der Beschäftigten in amerikanischen Fondsmanagement-Teams weiblich. “Die Ergebnisse unserer Studie sind also nur auf männlich dominierte Bereiche übertragbar”, heißt es. Andere Studien hätten ergeben, dass sich Geschlechtsunterschiede in einem weiblich dominierten Team nicht auf dessen Performance auswirkten. “Der negative Effekt, den unterschiedliche Geschlechter in einem Team haben, könnte verschwinden, wenn der Anteil der Frauen auf ein Niveau angehoben wird, mit dem sie keine hervorstechende Minderheit mehr sind.” Wichtige InformationEindeutiger ist das Ergebnis beim Thema Informationsunterschiede. Je vielfältiger die Gruppen sind, desto besser. “Das Ausmaß und die Art der Vielfältigkeit in einem Fondsmanagement-Team sind eine wichtige Information für den Investor”, schreiben die Autoren der Studie, Michaela Bär, Alexandra Niessen und Stefan Ruenzi.Fazit: “Vielfältigkeit ist nicht per se von Nutzen.” Doch wenn die Investoren genauer darauf achten, wie die Teams zusammengesetzt sind, deren Fonds sie kaufen sollen, können sie eine höhere Rendite erzielen. Möglich sollte das in den USA sein, denn seit dem Jahr 2004 verlangt die amerikanische Aufsicht SEC von den Anbietern, dass sie in den Fonds-Prospekten die Namen aller Mitglieder des Management-Teams veröffentlichen.