DWS setzt auf zwölf Strategien
ars Frankfurt – Die Turbulenzen an den Kapitalmärkten in den vergangenen Jahren haben den Bedarf der Anleger an sicheren Anlagen verstärkt. Sie suchen daher nach Investments, die nur gering positiv miteinander korrelieren, um das Chance-Risiko-Verhältnis des Portfolios zu verbessern. Überzeugen konnten in den vergangenen Jahren die Strategien, die auf der Theorie der Risikogleichgewichtung oder Risikoparität (Parity Risk) beruhen. Basis des Parity-Risk-Ansatzes ist, dass in einem diversifizierten Portfolio nicht die prozentuale Gewichtung der Anlageklassen entscheidend ist, sondern ihr prozentualer Beitrag zum Gesamtrisiko des Depots.Diesen Ansatz verfolgt der DWS Invest Income Strategy Systematic (LU0507266905) (früher DWS Fixed Income Strategy). Fondsmanager Marc Böttinger setzt ein Multi-Strategie-Konzept um, bei dem unterschiedliche regelbasierte Handelsstrategien an den Zins-, Währungs- und Kreditmärkten kombiniert werden. Böttinger sucht hierfür fremde und hausinterne marktunabhängige Strategien aus, die unkorrelierte Renditen erzielen sollen. “Wir kombinieren auf der Grundlage unserer Mensch + Konzept-Strategie die Einschätzungen von Analysten und Fondsmanagern mit den regelbasierten Handelsstrategien”, sagt Böttinger von der DWS. Die Spezialisten entwickeln Szenarien für Zinssätze, Währungen und Kreditmärkte mit kurz- und langfristigen Signalen.Aus einem Universum von mehr als 200 Strategien setzt Böttinger nach der qualitativen und quantitativen Due Diligence auf zwölf Strategien, die den besten Portfoliobeitrag für den Risiko- oder Renditeanteil bringen. Darunter befinden sich Volatilitätsstrategien auf Yen und Dollar, Momentumstrategien sowie eine EZB-Zinsstrategie. “Diese Handelskonzepte werden auf Basis des Black-Litterman-Modells kombiniert und gewichtet. Die Risikoallokation bestimmt die Allokation der Strategien”, sagt Böttinger. Dabei zeigt sich, dass der Drawdown, also die Differenz zwischen Höchst- und Tiefstpreis der Fondsanteile, und auch die Kursschwankungen deutlich vermindert werden. Das Risikoziel liegt bei einer Volatilität von maximal 4 %. Böttinger hat durch diese Strategie den maximalen Verlust des Fonds während der vergangenen Monate auf lediglich 2,1 % reduzieren können. Damit war er deutlich besser als der iBoxx Sovereign Eurozone Overall, der im gleichen Zeitraum auf einen Verlust von 4,4 % kam. Mit einer Rendite von 10,4 % in den zurückliegenden zwölf Monaten gehörte der Fonds zu den besten Fixed-Income-Produkten unter den Ucits-III-Fonds, die auf alternative Strategien setzen. Im Dreijahreszeitraum erzielte Böttinger eine durchschnittliche jährliche Rendite von rund 4 %. Die Sharpe Ratio lag bei 1,3. Gemäß den Untersuchungen des Analysehauses Absolut Research war der DWS-Fonds per Ende Juni im Zwölfmonatszeitraum auf Basis der Standardabweichung von nur 0,12 % der beste Fonds seiner Art.Aufgrund der komplizierten Strategie ist der Fonds sicherlich kein Mainstream-Produkt. Für gut informierte Anleger eignet er sich wegen der niedrigen Korrelation zu anderen Assetklassen zur Depotbeimischung, um das Chance-Risiko-Profil des Gesamtportfolios zu senken.