PORTFOLIO - IM INTERVIEW: GERHARD WAGNER, SWISSCANTO

"Enormer Bedarf an sauberem Trinkwasser"

Fondsmanager erwartet höchstes Wachstum in China

"Enormer Bedarf an sauberem Trinkwasser"

– Herr Wagner, weshalb sind Sie sich so sicher, dass in den Emerging Markets in den nächsten Jahren intensiv in den Ausbau der Wasserversorgung investiert werden wird?Der Zugang zu ausreichend sauberem Trinkwasser ist eine Grundbedingung für wirtschaftliche Entwicklung. Wenn die Industrialisierung der Schwellenländer weiter zunimmt, und das ist zu erwarten, dann geht dies mit einem Ausbau der Wasserinfrastruktur einher. Auch haben viele Unternehmen aus der Pharmaindustrie, der Halbleiterindustrie oder der Landwirtschaft einen enormen Bedarf an sauberem Wasser. Darüber hinaus führt die Urbanisierung zur Notwendigkeit, dass in den Städten für immer mehr Menschen eine effiziente Wasserinfrastruktur zur Verfügung gestellt werden muss.- Welche Staaten stehen dabei im Fokus?Der Zuzug der Landbevölkerung in die Metropolen lässt in den Emerging Markets besonders bevölkerungsreiche Staaten wie China und Indien in den Fokus rücken.- Welche Firmen werden davon profitieren?Einerseits Unternehmen wie China Everbright International, die die Infrastruktur aufbauen, und andererseits Unternehmen wie Beijing Enterprises Water Group, die die Infrastruktur bewirtschaften – also die Wasserversorger.- Kommt durch diese Investitionen die meiste Fantasie in den Wassersektor?Neben diesem Sektor gibt es auch noch weitere interessante Investitionsbereiche. Genannt seien hier zum Beispiel moderne effiziente Bewässerungssysteme, die die Nachfrage der Landwirtschaft nach dem begrenzten Gut Wasser senken.- Mit welchen Wachstumsraten rechnen Sie für die nächsten fünf Jahre?Die Frage muss und kann nur regional beantwortet werden. In China rechne ich mit den höchsten Wachstumsraten von rund 10 % pro Jahr.- Wo liegen die Risiken für Ihre zuversichtliche Prognose?Das Hauptrisiko ist, dass das Wirtschaftswachstum in den Schwellenländern in den nächsten Jahren deutlich geringer ausfällt als bis dato erwartet und somit die geplanten Investitionen im Wasserbereich verzögert werden.—-Die Fragen stellte Thorsten Kramer.