Asset Management

Firmennahe Stiftungen erleben Gründerboom

Überdurchschnittliche Finanzausstattung

Firmennahe Stiftungen erleben Gründerboom

ge Berlin – Unternehmensnahe Stiftungen haben in den vergangenen Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen. Nach einer Untersuchung gibt es hierzulande inzwischen gut 1 500 dieser Stiftungen, von denen allein 600 der Sparkassen-Finanzgruppe angehören. Damit hat sich die Zahl der von Unternehmen oder Unternehmern gegründeten Stiftungen in den vergangenen 25 Jahren gut vervierfacht, ergab die von der Vodafone Stiftung Deutschland geförderte Studie “Unternehmensnahe Stiftungen”. Reichlich ein Drittel dieser Einrichtungen ist noch nicht einmal zehn Jahre alt. Die Erhebung ergab auch, dass firmennahe Stiftungen deutlich besser dotiert sind als die Gesamtheit der Stiftungseinrichtungen. Während dort weniger als ein Drittel der Institutionen jährlich zwischen 100 000 Euro und 10 Mill. ausgeben können, sehen sich über 40 % der unternehmensnahen Stiftungen dazu in der Lage. Fast jede zehnte kann sogar bis zu 100 Mill. per annum ausgeben, während dazu nur 3 % aller Stiftungen fähig sind. 1 % aller betriebsnahen Einrichtungen kann sogar bis zu 250 Mill. jährlich spendieren.22 % der Firmenstiftungen haben als Hauptzweck “Wissenschaft und Forschung”, heißt es in der Studie weiter. Während in der Gesamtheit aller Stiftungen bürgerlichen Rechts ein Drittel soziale Zwecke verfolgt, steht dieses Ziel bei Unternehmen mit 19 % erst an zweiter Stelle. Den dritten Platz nimmt “Bildung und Erziehung” mit einem Anteil von 17 % ein. Eine andere Reihenfolge zeigen die Sparkassenstiftungen, wo die Förderung von “Kunst und Kultur” primäres Ziel ist. Drei Arten von StiftungenGenerell unterscheidet die Autorin Sibylle Junck in ihrer Schrift Unternehmensträgerstiftungen, bei denen die Stiftung selbst als Unternehmen am Markt aktiv ist, wie etwa die Schwarz Stiftung & Co KG, die die Lidl-Discountgeschäfte führt. Daneben gibt es Unternehmensbeteiligungs-Stiftungen, bei denen Unternehmensanteile Teil des Stiftungsvermögens sind, wie bei der Robert Bosch Stiftung oder der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, die heute der größte Einzelaktionär der TyssenKrupp AG ist. Kern der Studie waren Unternehmensstiftungen, denen ihr Mutterkonzern ein selbst zu verwaltendes Vermögen übereignet hat, um die jeweiligen Ziele zu finanzieren. Beispiele sind die Allianz Umweltstiftung oder die Schering Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur.