"Fortbestehende moralische Verantwortung"
ge – Fast 8,5 Millionen zivile ausländische Zwangsarbeiter und rund 4,5 Millionen Kriegsgefangene, in toto also nahezu 13 Millionen Zwangsverpflichtete, mussten während des Zweiten Weltkriegs Sklaven- und Zwangsarbeit in Konzentrations- und Arbeitslagern, aber auch in der Industrie und Landwirtschaft leisten. Angesichts drohender Sammelklagen in den USA, die milliardenschwere Entschädigungen forderten, wurde im Sommer 2000 die Stiftung “Erinnerung, Verantwortung und Zukunft” (EVZ) gegründet. Sie wurde mit einem Vermögen von 10,1 Mrd. DM (5,2 Mrd. Euro) ausgestattet, das je zur Hälfte vom Staat und der deutschen Wirtschaft aufgebracht wurde. Reichlich 4,8 Mrd. Euro davon wurden bis Mitte 2007 als späte Entschädigung für überlebende Zwangsarbeiter ausgezahlt. Programme für JugendlicheDie restlichen 358 Mill. Euro (700 Mill. DM) wurden als Stiftungskapital für die Fördertätigkeit der Dauerstiftung reserviert. Aus den Erträgen dieses Kapitals finanzieren die Berliner vorrangig Hilfen für die inzwischen betagten Opfer des Nationalsozialismus. Darüber hinaus unterstützt die Stiftung internationale Programme, bei denen sich Jugendliche mit der Geschichte auseinandersetzen oder sie sich für die Stärkung der Menschenrechte und für Völkerverständigung einsetzen. Summa summarum wurden im vergangenen Jahr 342 Projekte gefördert.”Die Stiftung EVZ ist damit Ausdruck der fortbestehenden politischen und moralischen Verantwortung von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft für das nationalsozialistische Unrecht”, beschrieben die Berliner ihre Aufgabe. Insgesamt stellte die EVZ seit 2001 Fördermittel von gut 74 Mill. Euro zur Verfügung.