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Frankfurt will Hochhäuser in gemischter Nutzung

Hochhausrahmenplan soll Stadt international wettbewerbsfähig halten - Große Nachfrage trotz Leerstand

Frankfurt will Hochhäuser in gemischter Nutzung

tl Frankfurt – Büroräume in Hochhäusern sind in Frankfurt gefragt. Der gerade vorgestellte zweite Hochhausrahmenplan soll potenziellen Investoren zeigen, welche Bauten in der Stadt möglich sind. Es gelte, Frankfurt im Vergleich zu anderen Städten wie London und Paris wettbewerbsfähig zu halten, sagte Stadtrat Edwin Schwarz bei einer Gesprächsrunde von Jones Lang LaSalle. Der im März 2007 vorgestellte Entwurf eines neuen Hochhausrahmenplans für Frankfurt enthält 24 neue Standorte, von denen aber nur sechs mit mindestens 130 Metern Höhe nach Frankfurter Definition als “echte” Hochhäuser gelten. Ziel eines solchen Planes ist es nach Angaben des zuständigen Stadtrats Edwin Schwarz, potenzielle Investoren zu informieren, “wo es langgeht in Frankfurt”. Außerdem müsse die Stadt wettbewerbsfähig bleiben im Vergleich zu anderen Metropolen wie Paris und London, sagter er auf der Veranstaltung des Maklers Jones Lang LaSalle. Dem stimmte Oliver Obert als Vertreter des Veranstalters zu. Die Ausstrahlung von “Mainhattan” sei zum international beachteten Markenzeichen von Frankfurt geworden. Obert wies darauf hin, dass bei einem jährlichen Büroflächenabsatz von 100 000 Quadratmetern im Herzen der Bankenlage die jetzt in Bau befindlichen Hochhäuser wie der Opernturm die Nachfrage in spätestens 18 Monaten nicht mehr befriedigen könnten. Der Architekt Jochem Jourdan, der den Plan in Zusammenarbeit mit dem Stadtplanungsamt erstellt hat, wandte sich gegen den Vorschlag, statt einzelner Standorte Hochhauszonen zu definieren. “Mit diesem früher gewählten Vorgehen wurde der Spekulation Tür und Tor geöffnet.” Einen Rahmenplan könne man alle acht bis zehn Jahre überarbeiten. “Frankfurt braucht so einzigartige Bauten wie den Messeturm, das Kronenhochhaus (DZ Bank) und die Commerzbank-Zentrale”, betonte Jourdan. Sowohl Jourdan als auch Schwarz könnten sich einzigartige Hochhäuser vorstellen, für die Frankfurt ähnlich wie andere Städte berühmt werde. Für Schwarz kommt es auf den Standort an, für Jourdan ist der zukünftige EZB-Hauptsitz ein solches “ingeniöses” Gebäude. Schwarz sprach sich für eine gemischte Nutzung mit Wohnungen und Geschäften neben den Büros aus. “Gerade Wohnungen sind aber kaum durchzusetzen, da sie keine so hohe Rendite versprechen und außerdem auf Sicherheitsbedenken stoßen.” Geschäfte in den unteren Stockwerken ließen sich hingegen durchaus durchsetzen. Schwarz zeigte sich skeptisch, ob reine Wohnhochhäuser schon angenommen werden würden. Angesichts des Trends zur Rückkehr in die Stadt solle der Wohnanteil im geplanten Europaviertel steigen. Eine Entscheidung über die Zukunft dieses Viertels erwartet Schwarz noch in diesem Jahr.