Jahresausblick 2006

Frostige Stimmung in Detroit

Erste Autoschau im Januar - Deutsche Hausaufgaben

Frostige Stimmung in Detroit

po Frankfurt – Seit 1907 strömen die Auto-Enthusiasten an den Lake Michigan nach Detroit, um mit der Motor Show die neue Autosaison einzuläuten. Für 2006 sind dabei die Erwartungen nicht besonders hoch gesteckt. Das Absatzniveau in den Staaten dürfte sich kaum verändern, die entscheidende Frage aber ist, wie hoch die Marktanteilsverluste insbesondere von General Motors und Ford Motor ausfallen werden. Angesichts der jüngsten Rabattschlachten dürfte die Stimmung mit Blick auf die horrenden Verluste bei GM und Ford eher frostig sein. Die Presse ist schon für den 8. bis 10. Januar in das Mekka der amerikanischen Autoindustrie geladen, für das allgemeine Publikum öffnet die Detroit Motor Show vom 14. bis 22. Januar die Pforten.Aber auch diesseits des Atlantiks stehen für viele Hersteller noch Aufräumarbeiten an. Opel, Mercedes-Benz und VW trennen sich mit unterschiedlichem Erfolg per Abfindung von überzähligem Personal. Das Autojahr 2006 verspricht zumindest in Deutschland wegen Vorzieheffekten aufgrund der Anfang 2007 steigenden Mehrwertsteuer von den Verkaufszahlen her etwas besser zu werden. Bereits zum 27. Januar lädt Porsche zur Hauptversammlung ein. Großes Thema wird gewiss der milliardenteure Einstieg des Sportwagenherstellers bei Volkswagen sein. Auch die Frage, wer für Porsche in den Aufsichtsrat des Wolfsburger Konzerns entsandt wird, dürfte bis dahin für Spannung sorgen.Am 16. Februar wird DaimlerChrysler die Bilanz für das Jahr 2005 ziehen – erstmals unter dem neuen Konzernchef Dieter Zetsche, der mit Jahresbeginn zusätzlich zu seiner Funktion als Mercedes-Chef von Jürgen Schrempp die Konzernleitung übernimmt (vgl. BZ vom 29. Dezember). Die beiden großen deutschen Wettbewerber Volkswagen und BMW lassen sich mit ihren Zahlen noch Zeit bis zum 7. März bzw. bis zum 15. März. Während bei VW besonders interessiert, wie weit VW-Markenchef Wolfgang Bernhard mit dem Turnaround fortgeschritten ist, wird BMW-Chef Helmut Panke Farbe bekennen müssen, wie nah der Gewinn an das Rekordniveau von 2004 herankommt.