Asset Management

Gates setzt wie Buffett auf Dollarrutsch

Die beiden reichsten Männer der Welt sind sich einig

Gates setzt wie Buffett auf Dollarrutsch

Bloomberg New York – Die beiden reichsten Männer der Welt, Bill Gates und Warren Buffett, sind nicht nur Partner im Geschäftsleben, beim Bridge und auf Reisen. Einig sind sich die beiden auch, wohin es mit dem Dollar geht, nämlich weiter abwärts. Gates, der Vorsitzende von Microsoft, rechnet damit, dass der Dollar angesichts der wachsenden US-Defizite bei Handelsbilanz und Haushalt seine dreijährige Talfahrt fortsetzt. “Ich stehe beim Dollar auf der Verkäuferseite”, sagte Gates in einem Telefoninterview mit dem US-Journalisten Charlie Rose am Wochenende beim Weltwirtschaftsforum im schweizerischen Davos. “Der gute alte Dollar wird nach unten gehen.” Buffett hat bereits seit 2002 seine Devisenpositionen erhöht und verwies dabei auf die Auswirkungen der US-Defizite.Am 30. September hielt seine Investmentholding Berkshire Hathaway 20 Mrd. Dollar in Terminkontrakten für acht ausländische Währungen. Die Devisenposition brachte Berkshire in dem Quartal einen Vorsteuergewinn von 412 Mill. Dollar ein, nachdem der Greenback an Wert eingebüßt hatte. “Es handelt sich dabei um eine langfristige Position”, erklärte der 74-jährige Buffett, der Vorsitzender von Berkshire ist, in einem Interview im August. “Ich habe keine Ahnung, was die Währungen nächste Woche, nächsten Monat oder gar nächstes Jahr machen werden. Ich denke, ich werde das im Zeitverlauf wissen.” Buffett hat ein persönliches Vermögen von über 42,9 Mrd. Dollar angesammelt, fast alles steckt in Berkshire-Aktien.Weltweit wird er damit nur von Bill Gates übertroffen. Der Microsoft-Gründer kommt auf ein Vermögen von 46,6 Mrd. Dollar und belegte damit in der Rangliste der Reichsten des Magazins “Forbes” im letzten Jahr den Spitzenplatz. Die Bedenken der beiden reichsten Männer der Welt wurden in Davos auch von anderen illustren Teilnehmern wie Jean-Claude Trichet, dem Präsidenten der Europäischen Zentralbank, und dem milliardenschweren Investor George Soros geteilt. Der Dollar hat seit Anfang 2002 gegenüber einem Korb von sechs wichtigen Währungen 26 % eingebüßt. Das Handelsbilanzdefizit ist im letzten Jahr auf den Rekordwert von 609 Mrd. Dollar angeschwollen.