Immobilien

Griechenland drückt auf die Stimmung

Logistiker Prologis hofft auf ein gutes Jahr 2010

Griechenland drückt auf die Stimmung

Von Thomas List, Frankfurt Beim weltgrößten Entwickler und Bestandshalter von Logistikimmobilien Prologis hat das Geschäft im März und April wieder richtig gebrummt. “Aber dann kam die Griechenland- Krise”, sagte der für Nordeuropa zuständige Managing Director Christian Bischoff. “Wurde zuvor noch im Wochenrhythmus über den Abschluss von Mietverträgen entschieden, kann es jetzt bei unseren Kunden wieder sechs bis sieben Wochen dauern.”Für das Gesamtjahr zeigt sich Bischoff im Gespräch mit der Börsen-Zeitung dennoch zuversichtlich. “Wenn das Jahr so weiterläuft, können wir an die Jahre 2006/2007 anknüpfen.” Das entspreche für sein Gebiet – Belgien, Deutschland, die Niederlande, Österreich, Dänemark und Schweden – Neuentwicklungen von 400 000 bis 450 000 Quadratmetern. Der Trend gehe zu größeren Einzelobjekten – statt 20 000 Quadratmeter jetzt mehr als 40 000 – und günstigeren Standorten im Hinterland.Bei der Finanzierung sieht Bischoff sein Unternehmen gut aufgestellt. “Im ersten Halbjahr 2009 haben unsere Leute einen hervorragenden Job bei der Neustrukturierung unserer Kredite gemacht.” Der beste Deal mit einer Bank sei ein 1-Mrd.- Dollar-Kredit gewesen, den Prologis mit einem 30 %-Abschlag ablösen konnte. Das Unternehmen setze bei seinen Projekten zwischen 65 % und 70 % Fremdkapital ein. “Der Rest stammt von Fonds oder ist, im Moment verstärkt, eigenes Geld.”Der 2007 aufgelegte, über 3 Mrd. Euro schwere “Prologis European Properties Fund II” soll im August 2010 geschlossen werden. “Im Moment ist es kein Problem, im Private-Equity-Bereich Partner zu finden.”In Deutschland sind für Bischoff die Perspektiven gut. “Es gibt grundsätzlich zu wenig Logistikflächen, da hierzulande traditionell kaum jemand spekulativ baut.” Wer neue Flächen wolle, könne frühestens in sechs bis acht Monaten darüber verfügen. Der Manager lobt die schnellen Entscheidungswege einiger Kommunen. “In Thüringen haben wir für ein neues Objekt innerhalb von vier Wochen die Baugenehmigung erhalten. Damit konnte sich der Standort gegen Osteuropa durchsetzen.”Prologis ist in Deutschland stark in der Unterhaltungselektronik verankert. “Wir arbeiten mit Unternehmen wie Hewlett-Packard, Panasonic und LG zusammen. Dabei kommt uns unsere starke internationale Präsenz zugute.” So habe man für LG identische Logistikzentren in den Niederlanden und Mexiko errichtet, die als weltweite Blaupause für weitere Zentren dienen sollen. Dauerthema NachhaltigkeitPrologis ist nach Angaben von Bischoff schon seit Jahren der Nachhaltigkeit verpflichtet. “Wir achten bei den Hallen auf eine hohe Dichtigkeit und setzen moderne Heiztechnik ein. Das schlägt sich für unsere Kunden in niedrigen Nebenkosten nieder.” Weniger erfolgreich sei man bei dem Angebot, die Objekte an mehrere Verkehrsträger, also neben der Straße auch Schiene und Binnenschifffahrt, anzuschließen. “Meist macht doch nur die Straße das Rennen. Lkw sind in aller Regel immer noch am schnellsten beim Kunden.”