Immobilien

Gut ein Viertel weniger Büroflächen vermietet

Leerstand in Frankfurt könnte auf 14 Prozent steigen

Gut ein Viertel weniger Büroflächen vermietet

ge Berlin – Die sich immer schneller drehende wirtschaftliche Abwärtsspirale hinterlässt tiefe Spuren auf den bundesdeutschen Büromärkten. Nach Erhebungen von Atisreal, CB Richard Ellis und Jones Lang LaSalle wurden in den ersten drei Monaten rund ein Viertel weniger Flächen umgesetzt als vor Jahresfrist. Im weiteren Jahresverlauf dürften die Spitzenmieten um gut 3 % sinken. Jones Lang LaSalle beziffert den Rückgang in den sechs größten Bürostädten hierzulande sogar auf gut 30 % – womit der Jahresbeginn das schlechteste Quartal seit fünf Jahren gewesen sei. Für die gesamte Periode 2009 ist Research-Chef Helge Scheunemann aber nicht ganz so pessimistisch, da beispielsweise die Zehnjahresverträge aus dem Boomjahr 2000 ausliefen. Allerdings sei zu beobachten, dass Unternehmen angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten momentan eher kürzere Vertragslaufzeiten präferierten.Obwohl 2009 nur relativ wenige noch nicht vorvermieteten Flächen auf den Markt kämen, dürfte die Leerstandquote wegen der zögerlichen Neuvermietung von 8,9 % zu Jahresanfang auf reichlich 10 % zu Ultimo im Schnitt der sechs hiesigen Bürohochburgen klettern. Spitzenreiter dürfte die Bankenmetropole Frankfurt sein, für die LaSalle einen Wert von 14 % voraussagt.Die Stadt am Main war schon im ersten Quartal aufgefallen – allerdings positiv. Mit neu vermieteten 135 000 Quadratmetern war Frankfurt nahezu die einzige Stadt, die mehr Flächen vermarkten konnte als vor Jahresfrist. Gut die Hälfte der umgesetzten Büroflächen entfiel jedoch auf die Anmietung der einstigen Dresdner-Bank-Zentrale durch die Deutsche Bahn. Ohne diesen Deal wäre das Quartal der zweitschlechteste Start seit zehn Jahren gewesen. Tatsächlich sei die Zahl neuer Mietverträge um über 40 % eingebrochen. Lagen die Spitzenmieten Ende 2008 noch bei 37 Euro, dürften sie binnen Jahresfrist auf 34 Euro je qm sinken, ist sich LaSalle sicher. Schon heute lägen aber bei drei Viertel aller neuen Verträge die Mieten unter 20 Euro. Kaum größere FlächenDa die Spitzenmieten in den Bürostädten in den vergangenen Jahren aber nicht übermäßig geklettert seien, seien “dramatisch sinkende Mieten” – nicht zuletzt wegen der überschaubaren Neubautätigkeit – nicht zu erwarten, meint Peter Rösler, der Vorsitzende der Atisreal-Geschäftsführung. Den stärksten Rückgang bei den Neuvermietungen beobachtet das Beratungshaus in Düsseldorf und München, wo nur noch rund die Hälfte des Vorjahreswertes vermarktet werden konnte.Übereinstimmend beobachten die Maklerfirmen einen “auffallend geringen” Anteil größerer Flächen bei den neu vermieteten Büros. In Berlin registriert CB Richard Ellis zudem einen starken Drang zu preisgünstigen B- und C-Lagen.