Immobilien

Gute Stimmung am Büromarkt

Makler beobachten stabile Leerstände und steigende Flächenumsätze

Gute Stimmung am Büromarkt

cru Düsseldorf – Das deutsche Wirtschaftswachstum dürfte im laufenden Jahr – je nach Prognosen – bis zu 2 % erreichen. Gleichzeitig legt die Zahl der Erwerbstätigen um etwa 150 000 zu. Davon profitiert auch der Bürovermietungsmarkt. Für das erste Quartal meldet der Immobilienberater Atisreal einen Anstieg der Umsätze neu vermieteter Flächen um 18 %. Auch nach Ansicht von Jones Lang LaSalle (JLL) ist die Zeit steigender Leerstände und sinkender Mieten vorbei. “Selbst wenn der Blick auf die Umsatzzahlen für die eine oder andere Stadt im ersten Quartal noch getrübt ist und die Volumina hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind, so gibt eine gut gefüllte Pipeline erwartbarer großer Abschlüsse für die kommenden Quartale ein gutes Gefühl”, schreibt JLL-Research-Chef Helge Scheunemann. Der Druck durch ein zusätzliches Büroangebot habe nachgelassen. So ging die Fläche der neu fertiggestellten Büros in den fünf Hochburgen – Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München – laut JLL im Vergleich zum Vorjahresquartal um 45 % auf 136 000 Quadratmeter zurück.Nach Angaben von Atisreal blieb das verfügbare Büroflächenangebot in den acht wichtigsten Städten im Schnitt konstant bei insgesamt 9,6 Millionen Quadratmetern. Ausnahme war Köln mit einem Anstieg um 13 %. Für das Gesamtjahr erwarten Atisreal und JLL wie auch JLL insgesamt keine großen Fertigstellungen und ein bundesweit langsam rückläufiges Gesamtangebot.Rein spekulative Projekte, bei denen noch Flächen angemietet werden können, seien lediglich in Berlin (102 000 Quadratmeter) und Hamburg (88 000 Quadratmeter) in nennenswertem Umfang im Bau. Der gesamte Leerstand inklusive Untermietflächen ging im ersten Quartal um knapp 4 % auf 7,7 Mill. Quadratmeter zurück. Verschlechtert hat sich die Lage einzig in Düsseldorf, wo die Leerstandsquote aufgrund unvermieteter Neubauten überraschend von 12 auf 13 % stieg .Am besten schneidet Hamburg mit einer leicht verbesserten Leerstandsquote von 8 % ab. Das Volumen der über alle fünf Städte untervermieteten Flächen ist im Jahresvergleich um knapp ein Viertel gesunken und spielt nur noch in Frankfurt mit einer Untermietquote von gut 3 % eine den Markt beeinflussende Rolle. Die Bankenstadt verzeichnet zudem laut JLL mit nur 60 000 Quadratmetern (- 32 %) neu vermieteter Bürofläche die geringste Nachfrage.Ursache sind hier nach Angaben von Atisreal vor allem die fehlenden großen Verträge. Es sei kein Vertrag mit mehr als 5 000 Quadratmetern verzeichnet worden. Mehr als dreimal so viel wie in Frankfurt wurde in München mit 200 000 Qudratmetern (+ 27 %) umgesetzt – der beste Wert seit 2002. Großverträge entscheidendEntscheidend waren hier einige große Abschlüsse: Allein der Mobilfunkanbieter O2 mietete laut JLL 50 000 Quadratmeter im Büroturm “Uptown” – der größte Abschluss in Deutschland im Quartal. Nach den Berechnungen von Atisreal ist im Durchschnitt der acht wichtigsten deutschen Städte der Flächenumsatz um 18 % gestiegen.Den stärksten Anstieg verzeichnete Köln, wo sich das Volumen auf 64 000 Quadratmeter verdoppelte. Nur in Berlin, Essen und Frankfurt ging es abwärts mit der Nachfrage. Für den Flächenumsatz in allen acht Städten erwartet Atisreal-Chef Peter Rösler im Gesamtjahr eine leichte Steigerung gegenüber 2005.Derweil würden die Mietpreise überwiegend stabil bleiben, “wobei an einigen Standorten die Spitzenmieten für Top-Flächen in sehr guten Lagen vereinzelt anziehen dürften”, so Rösler. Laut JLL konnte im ersten Quartal München als eine der wenigen Städte mit nennenswert anziehenden Spitzenmieten glänzen. Erstmals seit 2001 legten die Preise wieder zu.