Jahrelang galten US-Eliteuniversitäten wie Harvard und Stanford als Zauberkünstler des Kapitalmarkts. Auf ihre milliardenschweren Stiftungsvermögen erwirtschafteten sie Jahresrenditen von deutlich über 10 %. Doch nun verlor der 30 Mrd. Dollar schwere Harvard-Fonds allein in den vier Monaten bis Oktober 2008 laut Bloomberg 22 %. Die berühmte Universität kündigte Stellenabbau an, ähnlich wie die Rivalin Stanford. Den Hochschulfonds dürften weitere Verluste etwa aus Engagements in Private Equity und Immobilien ins Haus stehen. Früher wurden die Unis gelobt, weil sie wissenschaftliche Erkenntnisse erfolgreich in Anlagestrategien umsetzten. Nun müssen sie sich einer neuen unangenehmen Erkenntnis stellen: Dass auf Traumrenditen in Zeiten von Spekulationsblasen meistens alptraumartige Verluste folgen. ssc