Portfolio

Hedgefonds dämpfen Depotrisiken

Manager bewähren sich in volatilen Phasen - Produkte zur Langfristanlage geeignet

Hedgefonds dämpfen Depotrisiken

Von Armin Schmitz, Frankfurt Nach dem Zusammenbruch zweier Hedgefonds von Bear Stearns im Sommer vergangenen Jahres haben viele spekulative Fonds vor allem durch steigende Risiken und Liquiditätsprobleme von sich reden gemacht. Davon aber auf sämtliche Hedgefonds zu schließen, wäre jedoch eine unzulässige Verallgemeinerung in einer Branche, die in rund 10 000 Fonds mehr als 1 800 Mrd. Dollar verwaltet. Tatsächlich erzielten viele Hedgefonds während der Turbulenzen an den Finanzmärkten attraktive Renditen. So konnte sich Ken Kinsey-Quick mit seinem Thames River Warrior Fonds, einem Dachhedgefonds, mit einem Gewinn von 28 % auf Jahresfrist den Turbulenzen an den Kapitalmärkten entziehen. Kinsey-Quick gilt als einer der erfolgreichsten Hedgefondsmanager der vergangenen Jahre. Auch andere Fonds haben die Turbulenzen an den Finanzmärkten gut überstanden, was Performancestatistiken zeigen. Besser als der MarktWährend Aktienindizes wie der S & P 500 seit dem Jahresanfang einen Verlust von etwas mehr als 3 % erlitten, konnte sich der Credit Suisse Tremont Hedge Fund Index, die Benchmark der Branche, mit einem Minus von 2 % etwas besser aus der Affäre ziehen. Beeindruckender sieht allerdings die Einjahresperformance aus. Während der S & P 500 einen Verlust von 9,4 % verbuchte, blieb der Hedgefonds-Index mit einer Performance von 6,4 % im positiven Bereich. Einzelstrategien wiesen noch beeindruckendere Leistungen auf. Am besten schnitt mit einer Jahresperformance von plus 22 % die Strategie Managed Futures ab. Als zweitbeste Strategie entpuppte sich der Stil Global Macro, schlechtestes Ergebnis zeigte auf Jahresfrist die Strategie Convertible Arbitrage, die Preisineffizienzen im Wandelanleihenbereich und bei Derivaten ausnutzt, mit einem Minus von 5,8 %. Tatsächlich hat sich die Mehrzahl der Fonds während der Turbulenzen an den Kapitalmärkten bewährt und konnte damit unter Beweis stellen, dass sie im Vergleich zu einem reinen Aktiendepot ein besseres Chance-Risiko-Verhältnis hat. Vor allem in Abwärtsphasen weisen Hedgefonds geringere Volatilitäten und Verluste auf als Aktien. Das zeigt eigentlich, dass sich Hedgefondsprodukte weniger zur kurzfristigen Spekulation eignen. Sie sind eher als langfristige Depotbausteine zu betrachten, die vor allem die Volatilitäten eines Portfolios dämpfen. Heterogenes SegmentDas Anlagesegment der Hegdefonds-Zertifikate ist sehr heterogen. Neben den Produkten, die quasi als Dachfonds-Papiere einen Multimanageransatz verfolgen, hat der Anleger auch die Möglichkeit, in Einzelhedgefonds zu investieren. Ein Blick auf die Ertrags-Risiko-Kennzahlen zeigt darüber hinaus erhebliche Unterschiede. Das Zertifikat auf den Superfund C Index (FR0010261834) beeindruckt durch eine glänzende Performance von etwas mehr als 22 % in den vergangenen drei Monaten, im Zwölf-MonatsZeitraum sind es knapp 38 %. Der von Quadriga Superfund betreute Fonds basiert auf der Entwicklung des Quadriga Superfund C, der eine Managed-Future-Strategie verfolgt. Die Entwicklung ist wegen des verfolgten Handelsansatzes sehr volatil. So liegt der maximale Drawdown, also der maximale Wertverlust, bei mehr als 32 %. Wesentlich weniger Risiko zeigt das Zertifikat auf den von Ken Kinsey-Quick verwalteten Thames River Warrior Fund (DE000A0FDGY8). Das Dachfondsprodukt erreichte in den vergangenen zwölf Monaten eine Wertsteigerung von 28 % bei einer Volatilität von nur 11 %. Ziel von Kinsey-Quick ist die Generierung marktunabhängiger Renditen im zweistelligen Bereich. Da der Fonds nach dem Erreichen eines Volumens von 500 Mill. Dollar geschlossen wurde, hat der Anleger nur die Chance, über ein Zertifikat auf den Fondsmanager zu setzen. Seit Auflegung im Februar verbucht dieses Produkt (DE000A0LU690) einen Kursgewinn von mehr als 8 %. Im Nachfolgeprodukt werden die Strategien des Vorgängers mit innovativen Managementkonzepten kombiniert. Die Verwaltungsgebühr liegt bei 1 % p.a. Ein Dachfondskonzept verfolgt das Reichmuth Matterhorn Zertifikat der Deutschen Bank (DE000DB6XNX7). Es weist eine Performance von knapp 15 % bei einer Volatilität von nur 3,8 % aus und hat bisher einen maximalen Wertverlust von 1,3 % erreicht. Mit dieser Performance kann der Fonds das angestrebte Renditeziel von 8 bis 10 % und eine maximale Volatilität von 5 % übertrumpfen. Währungsrisiken werden abgesichert.