Recht und Kapitalmarkt

Hengeler Mueller in Deutschland auf dem Siegertreppchen

Linklaters verteidigt in Europa Platz 1 - Weltweit Skadden, Arps an der Spitze

Hengeler Mueller in Deutschland auf dem Siegertreppchen

swa Frankfurt – Mit dem Rekordjahr für Übernahmen sind auch die League Tables der Rechtsberater neu gemischt worden. Wie schon nach sechs Monaten führt Hengeler Mueller im gesamten Jahr das von Thomson Financial erstellte Ranking der 2006 angekündigten Deals mit deutscher Beteiligung an. In Europa ist Linklaters in der Topposition geblieben, weltweit führt Skadden, Arps, Slate, Meagher & Flom. Hengeler hat sich in Deutschland von zuvor Rang 4 an die Spitze hochgearbeitet, in Europa gelang der Aufstieg von Platz 27 auf Platz 6. Die Anwaltsteams der Kanzlei waren bei fast jedem größeren Deal dabei. So beriet Hengeler Eon beim Angebot für den spanischen Konkurrenten Endesa – der größten 2006 angekündigten Akquisition in Europa. Die Kanzlei ist zudem tätig für MAN beim Übernahmeangebot für Scania und war von Schering engagiert zur Abwehr der feindlichen Attacke von Merck – bei den Berlinern kam dann Bayer als Käufer zum Zug. Dem Leverkusener Konzern stand Hengeler schließlich bei der Veräußerung des Diagnostikgeschäfts an Siemens zur Seite. Klarer Aufsteiger bei Akquisitionen mit deutscher Beteiligung ist Cravath, Swaine & Moore, die von Rang 32 auf Platz 3 kletterten. Die New Yorker, die schon in der Vergangenheit mehrmals in enger Kooperation mit Hengeler gearbeitet haben, waren im Schlepptau der Deutschen bei Schering tätig und sind auch bei Eon für den geplanten Erwerb in Spanien mandatiert. Auch Clifford Chance, die das Siegertreppchen räumen musste und nun in Deutschland auf Platz 2 rangiert, ist bei Eon/Endesa dabei. Die Sozietät beriet zudem im Inland Volkswagen beim Verkauf von Europcar an Eurazeo, Coca-Cola beim Erwerb von Apollinaris, Metro bei der Veräußerung der Beteiligung an Praktiker, Vivacon beim Verkauf eines Wohnungsportfolios an einen dänischen Investor und KKR bei der Veräußerung ihrer MTU-Beteiligung.Bei der Neuordnung der deutschen Pharmaindustrie ist Freshfields Bruckhaus Deringer, die im Deutschland-Ranking von Platz 2 auf 4 rutschte, ein Doppelschlag gelungen: Die Kanzlei stand Schwarz Pharma beim öffentlichen Übernahmeangebot der belgischen UCB zur Seite sowie Altana bei der Veräußerung ihres Pharmageschäfts an die dänische Nycomed. UCB ließ sich von Skadden, Arps beraten. Skadden spielt auch beim Erwerb der Serono durch Merck eine Rolle als Vertreter des bisherigen Mehrheitseigners, der Familie Bertarelli. Hengeler und Freshfields sind nicht zuletzt beim Umbau des Linde-Konzerns nach der BOC-Übernahme involviert. Freshfields, in Europa hinter Linklaters auf Platz 2, hat die Finanzinvestoren KKR und Goldman Sachs Capital Partners beim Erwerb der Linde-Gabelstaplersparte Kion beraten. Hengeler Mueller half Linde beim Verkauf des früheren Bereichs Material Handling.Für Deals mit europäischer Beteiligung meldet Thomson Financial einen Anstieg des M & A-Volumens um 38,3 % auf mehr als 1,7 Bill. Dollar. Eon/Endesa und Suez/Gaz de France waren die größten angekündigten Deals vor der inzwischen auch abgeschlossenen Transaktion Mittal/Arcelor. Linklaters hat in Europa ihre Führungsposition verteidigt. Mandatiert war die Kanzlei bei Suez/Gaz de France, bei Credit Suisse und Citigroup bei der Finanzierung der Übernahme von Schering durch Bayer, beim Übernahmeangebot von Gas Natural für Endesa, bei der Fusion von Sual und Glencore mit Rusal zum weltweit größten Aluminiumkonzern sowie bei Iberdrola/Scottish Power. Auch das Angebot von KKR und Permira für ProSiebenSat.1 begleitete die Kanzlei auf Seiten der Fernsehgruppe. Weltweit beziffert Thomson Financial das Deal-Volumen auf 3,8 Bill. Dollar, ein Plus um 38 %. Allein im vierten Quartal seien Erwerbe über 1,3 Bill. Dollar angekündigt worden. Die größten gelungenen Transaktionen in den USA waren AT & T/BellSouth und die Klinikkette HCA, wo Private Equity zugriff. Bei beiden Deals beriet Skadden, Arps, die das Anwaltsranking weltweit anführt.