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Inflationsgeschützte Anleihen zählen zu den großen Verlierern

Teuerungsraten fallen trotz lockerer Geldpolitik der Notenbanken - Abwärtstrend bei Linker-ETF zum Stillstand gekommen

Inflationsgeschützte Anleihen zählen zu den großen Verlierern

ars Frankfurt – Die Angst vor einer Inflation hat sich bei den Anlegern gelegt. Während die Teuerungsraten im Euroraum zuletzt auf Jahresbasis nur noch um 0,7 % gestiegen sind, gingen die Verbraucherpreise in den USA nur noch um 1,2 % nach oben. Während eine Gruppe von Ökonomen bereits das Deflationsgespenst um die Ecke schauen sieht, verweisen andere Volkswirte auf die Auswirkungen fallender Energiepreise.Tatsächlich warten die Anleger bisher vergeblich auf die inflationären Auswirkungen der ultralockeren Geldpolitik in den USA, Japan und Europa. Ein Zeichen für die nachlassenden Inflationserwartungen ist der auf aktuell 1 287 Dollar je Unze gefallene Goldpreis. Ebenfalls sensible Indikatoren sind die Kurse der inflationsgeschützten Anleihen. Diese Anleihekategorie gehörte im laufenden Jahr zu den großen Verlierern an den US-Rentenmärkten. Das zeigen auch die Exchange Traded Funds (ETF) auf die Inflation-Linked-Bonds (Linker). Der ETF von iShares auf den Barclays Capital Dollar Tips (DE000A0LGQF7) erlitt seit dem Jahreswechsel einen Verlust von etwas mehr als 9 %. Der physisch replizierende Indexfonds bildet die Wertentwicklung des US Government Inflation-Linked-Bond-Index ab. Der Verlust liegt auf Sicht eines Jahres bei rund 13 %. Geringer sind die Auswirkungen auf die auf Euro lautenden inflationsgeschützten Anleihen. Das zeigt der ETF Euro MTS Inflation-Linked von Lyxor (FR0010174292), der die Entwicklung von inflationsgebundenen Staatsanleihen der Mitgliedstaaten der Eurozone abbildet. Im laufenden Jahr beträgt das Minus nur 1,7 %. Die Erholung italienischer Anleihen wirkte sich dämpfend auf die Verluste der anderen Bonds aus. Im Einjahresbereich liegt der ETF 1,2 % in der Gewinnzone. Der iBoxx Global Inflation-Linked TR Index Hedged ETF (LU0290357929) von DB X-Trackers fiel im zurückliegenden Halbjahr um fast 6 %. Seit dem Jahreswechsel kommt der ETF auf ein Minus von 4,2 %. Der abgebildete Index spiegelt die Wertentwicklung von rund 100 Anleihen aus insgesamt neun Ländern wider.Die Kurven der Linker-ETF zeigen, dass der Abwärtstrend bei den inflationsgeschützten Bonds zum Stillstand gekommen ist. Die US-Anleihen in dieser Kategorie haben im September und Oktober mit einem Gewinn von 2,3 % auf Aussagen der US-Notenbank reagiert, dass die lockere Geldpolitik durch den Kauf von Anleihen in Milliardenhöhe fortgesetzt wird. Dennoch scheint ein Einstieg noch zu früh. Der Kurvenverlauf zeigt bisher lediglich eine Bodenbildung. Zeichen einer Wende sind bisher nicht zu sehen.