ANLAGEPRODUKTE

Institutionelle Anleger bevorzugen Indexfonds

Anteil steigt auf 53 Prozent - Aktien-ETF favorisiert

Institutionelle Anleger bevorzugen Indexfonds

ars Frankfurt – Der Markt für börsengehandelte Indexfonds hat in den vergangenen zehn Jahren ein rasantes Wachstum verzeichnet. Vor allem der US-Markt ragte mit hohen Wachstumsraten heraus. Das verwaltete Anlegervermögen wuchs um 27,3 % jährlich, die Nettozuflüsse lagen in dieser Zeit bei 816 Mrd. Dollar, und die Zahl der Produkte verelffachte sich. Das zeigt eine Analyse der Deutschen Bank zur Anlegerstruktur in den USA.Die aktiv gemanagten Publikumsfonds mussten dagegen deutlich geringere Wachstumsraten hinnehmen. Die Assets under Management wuchsen im gleichen Zeitraum lediglich um 6,7 %, die Nettozuflüsse lagen bei 1,6 Bill. Dollar. Das verwaltete Vermögen in ETF repräsentiert insgesamt 29 % des gesamten Aktienvermögens in den vergangenen drei Jahren. Lag der Anteil der ETF am Vermögen der Fonds 2001 noch bei 1,8 %, sind es heute bereits 10,5 %.Neben den institutionellen Anlegern hat in den USA auch das Interesse der privaten Anleger an den Passivprodukten zugenommen. Im Unterschied zu Europa halten die institutionellen US-Anleger 53 % aller ETF-Assets. 47 % werden von Privatanlegern gehalten. Der Anteil der Privaten ist deutlich höher als in Deutschland. Eine Auswertung der ING Diba zeigte jüngst, dass rund 5 % ihrer Kunden in ETF investiert sind. Schätzungen von ETF-Anbietern wie iShares gehen von einem Anteil von 10 % aus. Der hohe Anteil der amerikanischen Privatanleger lässt sich durch die Altersversorgung nach dem 401k-Modell, bei dem auch Indexfonds genutzt werden können, erklären.Auf Kapitalsammelstellen wie Pensionsgesellschaften sowie auf Broker entfallen ca. 47,7 % bzw. 38 % des von institutionellen gehaltenen Anlagevermögen. Gemäß der Erhebung der Deutschen Bank halten aktive Fondsmanager und Hedgefonds Anteile von 5,2 % und 4,1 % an den institutionellen Geldern, die in ETF investiert werden. Der Anteil der Profis unter den Anlegern ist in den vergangenen zehn Jahren stetig gewachsen. Lag er Anfang 2000 noch bei 30 %, stieg er in den darauf folgenden Jahren auf rund 50 %. Die institutionellen Investoren überholten dabei die Privaten als wichtigste Anlegergruppe.Die Zahl der Institutionen, die Indexfonds nutzen, sprang von 405 im Jahr 2000 bis auf 2 545 per Ende 2011. Die Profis bevorzugen in erster Linie Aktien- und Rentenprodukte ohne Hebel. Bei der Auswahl schätzen sie ein großes Anlegervermögen, einen liquiden Handel, eine niedrige Gesamtkostenquote und einen engen Bid-Ask-Spread. Entsprechend der Angaben der Deutschen Bank nutzen die Kapitalsammelstellen und die Privatanleger ETF zur taktischen oder strategischen Asset Allokation. Institutionelle bevorzugen aktienbasierte ETF (53,7 %), gefolgt von Rentenprodukten (50,7 %). Währungs- und Multi-Assets-ETF finden gerade bei den Privatanlegern mehr Zuspruch. Hier liegt der Anteil bei rund 70 %.