cru Düsseldorf – Die Kreditkrise hat Spuren am europäischen Gewerbeimmobilienmarkt hinterlassen. Das Transaktionsvolumen ist 2007 nach ersten Hochrechnungen des Immobiliendienstleisters Jones Lang LaSalle (JLL) um 13 % zurückgegangen und liegt bei rund 220 Mrd. Euro. Im zweiten Halbjahr habe sich das europäische Investmentvolumen gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um ein Viertel auf 100 Mrd. Euro verringert, teilte JLL mit.Nach Einschätzung des europäischen JLL-Kapitalmarktchefs Tony Horrell werden die Preiskorrekturen, die zum Ende des zweiten Halbjahres 2007 vorgenommen wurden, bis ins erste Halbjahr 2008 hinein anhalten. Bis Jahresmitte dürfte ein neuer Konsens über den Marktwert erreicht werden, so Horrell. Obgleich JLL davon ausgehe, dass das Gesamttransaktionsvolumen 2008 rund 20 % unter dem für 2007 erwarteten Niveau liegen werde, sei das Unternehmen der Auffassung, dass die Konjunktur insgesamt stark genug bleibe, um positive Nachfragebedingungen auf den europäischen Nutzermärkten zu schaffen.Die durch den Subprime-Markt im August ausgelöste Kreditkrise sei in eine Phase gefallen, in der sich die gewerblichen Immobilienmärkte in einem Höhenflug befanden. Unterschwellig habe es da bereits die Besorgnis über sinkende Risikoprämien für alle Immobilienarten und über ein Anhalten der auf Rekordtief befindlichen Renditen gegeben. Ab September seien die Anzeichen für ein Ende des Aufschwungs und einen Wendepunkt auf den europäischen Immobilien-Kapitalmärkten immer deutlicher geworden. Die Renditen seien gestiegen und die Werte gefallen – am deutlichsten in Großbritannien, aber auch auf einigen anderen Märkten. Einige bereits laufende Transaktionen seien wegen der Kreditkrise neu verhandelt, verzögert oder abgeblasen worden.