Kapitalfonds Prozins mag deutsche Firmenbonds
ars Frankfurt – Allen Unkenrufen zum Trotz scheint der deutsche Anleihenmarkt wieder vor einem Prädikatsjahr zu stehen. Die Staatsschuldenkrise in Europa und die politischen Unsicherheiten in Frankreich, Griechenland und den Niederlanden treiben viele Anleger in den vermeintlich sicheren Hafen Bundesanleihen. Im dritten Jahr der Schuldenkrise erreichte der Bund-Future mit Juni-Fälligkeit mit einem Niveau von 142,13 % einen Rekordstand. Zehnjährige Bundesanleihen erreichten in der abgelaufenen Woche eine bisher noch nie gesehene Magerrendite von rund 1,58 %. Knapp unter 0,08 % warfen zuletzt die zweijährigen Bundesschatzanweisungen ab.Im Gegenzug sind die Risikoprämien bei den Anleihen der Problemländer im Süden Europas stark gestiegen. Die Renditen zehnjähriger Anleihen Spaniens notieren bei mehr als 5,7 %, die von Portugal sogar über 11 %. Aufgrund der besseren Rendite-Risiko-Verhältnisse ist in den vergangenen Monaten das Interesse der Anleger an Unternehmensanleihen stark gestiegen. Die Kapitalzuflüsse ließen bisher nicht nach, obwohl die Daten auf eine Abkühlung der Konjunktur in Europa und auch Asien hindeuten.Analysten verweisen allerdings darauf, dass die Unternehmensfundamentaldaten dank einer vergleichsweise starken Berichtssaison und günstiger Finanzierungskosten immer noch attraktiv sind. Die Ausfallrisiken seien daher vielfach niedrig. Da ein Ende der Probleme durch die Staatsschuldenkrise noch nicht in Sicht ist, dürfte die Nachfrage nach Unternehmensanleihen nach Meinung von Experten noch längere Zeit anhalten. Wenige BundespapiereVon der Entwicklung an den Rentenmärkten konnten in den vergangenen Monaten Rentenfonds wie der Kapitalfonds Prozins von AmpegaGerling (DE0008481078) profitieren, der überwiegend in auf Euro lautende Unternehmensanleihen mit einem Investment-Grade-Rating investiert. Dabei diversifiziert Manager Marcus Prella, der seit Januar 2011 den Fonds leitet, zwischen Industrietiteln und Anleihen von Kreditinstituten. Die Gewichtung liegt hier bei rund 43 % bzw. 30 %. Zu den Portfolioschwerpunkten gehören daher Papiere der DZ Bank, Münchener Rück oder Linde. Prella setzt aber auch auf die Sicherheit von Bundesanleihen. Der Anteil lag allerdings im März bei lediglich 6,3 %. Bei der Ländergewichtung betrug der Anteil deutscher Emittenten zuletzt rund 27 %, es folgte das Nachbarland Frankreich mit 14 %. Die durchschnittliche Rendite des Portfolios betrug Ende März 2,94 %, die Duration 4,6 Jahre. Die Fondsregularien schließen die Nutzung von Asset Backed Securities aus. Benchmark geschlagenMit seiner Strategie war Prella in den vergangenen Jahren erfolgreich. Der 90 Mill. Euro schwere Fonds verzeichnete allein im laufenden Jahr eine Wertsteigerung von 6,8 %. Dank eines sehr erfolgreichen Jahres 2009 erreichte der Kapitalfonds Prozins eine Rendite von durchschnittlich 10,9 % jährlich. Er konnte damit die Benchmark, den iBoxx Corporates, schlagen. Die Volatilität des Fonds betrug in diesem Zeitraum lediglich 3,4 %, die Sharpe Ratio lag bei 3,3. Seit Auflage des Fonds im September 1988 konnte der Anleger mit dem Fonds eine überdurchschnittliche Rendite von 6,1 % jährlich erzielen.Aufgrund der Leistungsdaten eignet sich der Kapitalfonds Prozins sicherlich als Basisinvestment innerhalb einer Core-Satellite-Strategie. Mit der Gesamtkostenquote befindet sich der Fonds nach Angaben von Morningstar eher im Mittelfeld der Kategorie.