Asset Management

Klinz will Vertriebsweg für Offshore-Hedgefonds

EU-Politiker befürwortet Privatplatzierungen

Klinz will Vertriebsweg für Offshore-Hedgefonds

ssc Frankfurt – Hedgefonds auch von umstrittenen Offshore-Standorten sollten in Europa per Privatplatzierung vertrieben werden dürfen, fordert der deutsche Europa-Abgeordnete Wolf Klinz (FDP). Er widerspricht damit Wolfgang Mansfeld, Präsident des Bundesverbands Investment und Asset Management (BVI), der bei Offshore-Hedgefonds fehlende Regulierungsstandards anprangert. Eine EU-weit geregelte Privatplatzierungsmöglichkeit für Hedgefonds könne auf Anleger beschränkt werden, die beispielsweise in der Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente Mifid als “professionelle Kunden” eingestuft werden, meinte Klinz anlässlich der “Alternative Investor Conference” in Frankfurt. “Es wird ja niemand gezwungen, diese Produkte zu kaufen.” Mansfeld moniert, bei Offshore-Hedgefonds etwa von den Cayman-Inseln fehle es an “Mindeststandards in der Anbieterregulierung” (vgl. BZ vom 19. Februar). Der BVI-Präsident plädiert dafür, das geplante europaweite Privatplatzierungs-Regime bis auf Weiteres auf Produkte aus dem EU-Raum zu beschränken. Klinz verweist unter anderem darauf, dass in Deutschland bereits ein “sehr großzügiges” Privatplatzierungs-Regime gelte, das unter anderem den Vertrieb von Offshore-Fonds zulasse. Hierzulande werde – im Gegensatz zu seinen Vorstellungen für die EU – noch nicht einmal der Kreis der Investoren eingeschränkt, bei dem Anlageprodukte privat platziert werden dürften.Klinz sprach sich auch dafür aus, klassischen Investmentfonds die Beimischung von Dach-Hedgefonds zu erlauben. Leider habe die EU diesen Vorschlag bei der aktuellen Reform der Ucits-Fondsrichtlinie nicht aufgegriffen. Ucits-Fonds sollen den neuen Regeln zufolge lediglich in breit gestreute Hedgefonds-Indizes investieren dürfen. Was das Risiko betreffe, bestehe jedoch kaum ein Unterschied zwischen Dach-Hedgefonds und Indizes, meint Klinz. Angesichts der aktuellen Finanzkrise werde es wohl noch dauern, bis in der EU wieder über eine liberalere Regulierung von Hedgefondsprodukten diskutiert werden könne – auch wenn die Subprime-Krise nicht von Hedgefonds ausgelöst worden sei, wie der Abgeordnete betont. “Im Moment schwingen in dieser Diskussion sehr viele Emotionen mit.”