Asset Management

LBBW-Chef Jaschinski tadelt Firmenjäger

Kritik an kurzfristigem Renditestreben

LBBW-Chef Jaschinski tadelt Firmenjäger

web Stuttgart – Der Vorstandsvorsitzende der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), Siegfried Jaschinski, hat sich für ein Gegengewicht zu den kurzfristig orientierten Finanzinvestoren ausgesprochen. Gerade der deutsche Mittelstand wirke wie ein Magnet auf Hedgefonds oder Private Equity. Denn im internationalen Vergleich seien deutsche Mittelständler für gute Technologien, hohe Qualitätsstandards und ausgeprägte Innovationskraft bekannt. Die sich vollziehende Zerschlagung der Deutschland-AG sei ein Fehler, kritisierte der LBBW-Chef. Unternehmen brauchten für ihre langfristige Entwicklung einen stabilen und nachhaltigen Eigentümerkreis, der die feindliche Übernahme mit anschließender Zerschlagung ebenso verhindere wie häufige Strategiewechsel. Dies gelte umso mehr, da der sich in Deutschland momentan vollziehende Übergang von einer eher bankbasierten auf eine stärker kapitalmarktorientierte Volkswirtschaft nicht dazu führen dürfe, dass deutsche Unternehmen aus Angst vor Firmenjägern zu kurzsichtigerem Verhalten oder gar zu riskanteren Entscheidungen animiert würden. Ankerinvestoren gefordertAn die Präsenz der Finanzinvestoren in Deutschland werde man sich wohl dauerhaft gewöhnen müssen, da es auch immer Bedarf an Beteiligungskapital geben werde, sagte LBBW-Chef Jaschinski weiter. Kurzfristiges Renditestreben aber schade der deutschen Wirtschaft, denn Unternehmer bedürften keines flüchtigen Kurzfristkapitals, sondern vielmehr Ankerinvestoren. Diese sollten sich nachhaltig in ihrem Unternehmen engagieren und damit langfristige Perspektiven für die Firmen und den Standort Deutschland aufzeigen.