LBBW und HSBC stellen faire Preise
ars Frankfurt – LBBW und HSBC haben im Juli die fairsten Preise für Aktienanleihen und Discountzertifikate gestellt. Sie wiesen im Durchschnitt die geringsten Abweichungen zum fairen Wert, dem sogenannten Fair Value, auf. Bei Bonuszertifikaten stellte der französische Emittent BNP Paribas die besten Preise. Besonders große Abweichungen vom Fair Value wurden bei Bonuszertifikaten der WGZ Bank ermittelt. Das zeigt eine aktuelle Analyse der Ratingagentur Scope der Preise der gängigsten Aktienanleihen und Discountzertifikate auf den Dax sowie von Bonuszertifikaten auf die Deutsche Telekom für den Monat Juli.Die Berliner haben die Fair Values von insgesamt rund 570 Zertifikaten berechnet und mit den quotierten Briefkursen der Produkte verglichen. Um den Fair Value zu berechnen, werden Zertifikate in ihre Komponenten – Anleihe und Optionen – zerlegt und einzeln bewertet. Die so gewonnenen Fair-Value-Abweichungen werden jeweils für alle Anbieter aggregiert. Scope ermittelt daraus ein Ranking, das die durchschnittlichen Fair-Value-Abweichungen jedes Emittenten ausweist. Aus der Scope-Untersuchung geht hervor, dass im Juli die LBBW das beste Pricing für die analysierten Aktienanleihen auf den Dax bot. Aus Sicht der Anleger wies die UBS das nachteiligste Pricing auf. Die Abweichungen zum Fair Value sind bei der UBS im Durchschnitt 1,03 Prozentpunkte größer als bei der LBBW. Für Anleger entspricht dies nach Angaben von Scope einer Renditeeinbuße im gleichen Umfang.Bei Discountzertifikaten auf den Dax stellten im Durchschnitt HSBC und die WGZ Bank die fairsten Preise. Einen deutlichen Abstand dazu wiesen die Rabattpapiere der BNP Paribas auf. Der faire Wert war durchschnittlich 0,93 Prozentpunkte größer. Anders sah es dagegen bei den Bonuszertifikaten auf den Dax aus. Hier führte die BNP Paribas vor der Deutschen Bank. Aus Sicht des Anlegers wies das nachteiligste Pricing die WGZ Bank auf. Die Fair-Value-Abweichungen waren bei Bonuszertifikaten der WGZ Bank nach Scope-Angaben durchschnittlich 2,25 Prozentpunkte größer als bei der BNP Paribas.Die EU-Wertpapieraufsichtsbehörde European Securities and Markets Authority (ESMA) hat vor kurzem eigene Berechnungen der Abweichungen des Fair Value bei strukturierten Produkten ermittelt und veröffentlicht. Die ESMA prüfte dabei Zertifikate aus verschiedenen europäischen Märkten. Die von der ESMA ermittelten Angebotspreise lagen durchschnittlich 5,5 Prozentpunkte oberhalb der berechneten Fair Values. Die von Scope laufend berechneten Fair-Value-Abweichungen für in Deutschland zugelassene strukturierte Produkte liegen allerdings signifikant unter den von der ESMA ermittelten Werten.