Immobilien

Makler beobachten steigende Büromieten in Europa

London und Moskau liegen beim Mietpreiswachstum ganz vorn - In Frankfurt sinkt Spitzenrendite leicht

Makler beobachten steigende Büromieten in Europa

tl Frankfurt – Der Mietpreis-Index von Jones Lang LaSalle (JLL) für Spitzen-Büroflächen ist in den großen europäischen Städten im dritten Quartal weiter gestiegen, wenn auch mit 0,7 % nur leicht und deutlich schwächer als zuvor. DTZ berichtet von kräftig steigenden Büromieten im Premiumsegment. Für das Gesamtjahr 2010 rechnet der Makler mit einem durchschnittlichen Mietanstieg von 6,8 %, 2011 sollen es 4,7 % sein.Im dritten Quartal liegen 13 der 24 Indexstädte im dritten Quadranten – zwischen 6 und 9 Uhr -, der für ein beschleunigtes Mietpreiswachstum steht (s. Grafik). Am schnellsten steigen die Mieten in London (City und West End). Auf Platz 3 steht bereits Düsseldorf, knapp dahinter folgen unter anderem Berlin und München. Die meisten Städte befinden sich aber im Quadranten “Mieten sinken langsamer”.Am kräftigsten haben die Spitzenmieten im dritten Quartal in Moskau (+6,3 %), Stockholm (+5,4 %) und London (+2,9 %) zugenommen. In den übrigen Indexstädten, darunter auch die fünf deutschen Immobilienmetropolen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München, bleiben die Mieten unverändert – bis auf die Ausnahme Spanien. In Madrid sanken die Spitzenmieten um 2,7 % und in Barcelona um 2,5 %.Nach Angaben von DTZ haben sich die Büromieten in den vergangenen zwölf Monaten im Premiumsegment am kräftigsten in der Londoner City mit 23,5 % erholt, gefolgt vom Pariser Geschäftsviertel (+13,9 %) und von Moskau (+12,9 %). In Madrid sackten die Mieten hingegen um 11,1 % ab. Für das Gesamtjahr 2010 erwartet DTZ einen durchschnittlichen Mietanstieg über alle europäischen Büromärkte von 6,8 %, deutlich mehr als bisher prognostiziert (+4 %). Auch die Vorhersage für 2011 wurde erhöht – um einen Prozentpunkt auf +4,7 %.”Das derzeitige Mietwachstum ist durch einen Mangel an neuen Flächen getrieben”, sagt Magali Marton, Leiterin des DTZ Research Europa. Dazu komme eine vergleichsweise stabile Nachfrage. Großzügige IncentivesNach Angaben von JLL zeichneten sich viele Märkte aber nach wie vor durch großzügige Incentives, also Anreize wie mietfreie Zeiten und Renovierungszuschüsse, aus, allerdings war deren Niveau im Vergleich zum Vorquartal unverändert. Die Netto-Effektivmieten lägen im Spitzenbereich um durchschnittlich 17 % unter den Nominalmieten. Die größten Abweichungen gibt es in Großbritannien, Irland und in einigen holländischen Städten.Der Flächenumsatz ging im dritten Quartal im Vergleich zum Vorquartal zwar um 8 % zurück, heißt es bei JLL. Im gesamten Dreivierteljahr lag der Umsatz mit 7,6 Millionen m 2 allerdings um fast 40 % über dem Vergleichszeitraum 2009. DTZ berichtet von 1,4 Millionen qm vermieteter Flächen im dritten Quartal, 100 000 qm weniger als im Vorquartal. In den vergangenen zwölf Monaten lag der Flächenumsatz diesen Angaben zufolge bei 5,8 Millionen m 2, 1,3 Million mehr als in den zwölf Monaten davor. “Besonders groß ist das Interesse in den ,A`-Lagen”, so Marton. “In ,B`-Lagen werden dagegen viele Flächen freigesetzt. Die Mieter reduzieren ihren Bedarf und ziehen in hochwertige Objekte.”Das Transaktionsvolumen lag zwar im dritten Quartal mit 21 Mrd. Euro um 12 % unter dem Vorquartal, berichtet JLL. Von Januar bis September lag es mit 65 Mrd. Euro aber deutlich über der Vergleichsperiode (+46 %). Für 2010 hält der Makler ein Transaktionsvolumen bei europäischen Büroimmobilien von bis zu 100 Mrd. Euro für möglich.Die Spitzenrenditen sind zwischen dem zweiten und dritten Quartal in 13 der 24 betrachteten Städte zurückgegangen, heißt es bei JLL. Mit 50 Basispunkten sei sie in Paris (auf 4,75 %) und Moskau (auf 9,50 %) am höchsten. In Deutschland sinkt nur in Frankfurt (minus 20 Basispunkte auf 5,0 %) die Spitzenrendite.