Marktturbulenzen setzen Derivatemarkt zu
ars Frankfurt – Der deutsche Zertifikatemarkt hat unter den Turbulenzen an den Finanzmärkten gelitten. Das ausstehende Volumen fiel im August um 4,1 % bzw. um 4,1 Mrd. Euro. Das ist deutlich weniger als bei den deutschen Aktienkursen. So verlor der Dax im vergleichbaren Zeitraum rund 20 %. Das zeigt die Auguststatistik, die von der European Derivatives Group (EDG) im Auftrag des Deutschen Derivate Verbands (DDV) monatlich bei 16 Banken erhoben wird. Der Volumenverlust war fast ausschließlich auf gesunkene Zertifikatepreise zurückzuführen. Der Kurseffekt bei den Zertifikaten betrug im Berichtsmonat – 3,3 %. Preisbereinigt sank das Open Interest somit nur um 0,8 % bzw. 814 Mill. Euro. Ende August verwalteten die 16 Institute 94,1 Mrd. Euro in Zertifikaten und Hebelprodukten. Für den Gesamtmarkt schätzt der DDV das Volumen des deutschen Zertifikatemarkts Ende August auf 104,6 Mrd. Euro.Sicherheit geht offenbar vor Rendite. Daher gehören Zertifikate mit vollständigem Kapitalschutz zur beliebtesten Produktgruppe. 66,1 % bzw. rund 71,5 Mrd. Euro des Open Interest entfielen auf Zertifikate mit vollständigem Kapitalschutz. Mit 45,8 % entfiel der größte Anteil auf strukturierte Anleihen. Das Open Interest stieg im August um 2,4 % bzw. 1 Mrd. Euro. Das Volumen bei den Kapitalschutzzertifikaten sank um 0,9 % bzw. 178 Mill. Euro. Damit kam diese Struktur auf einen Marktanteil von 20,3 %. Mit einem Anteil von 7,9% bzw. 7,3 Mrd. Euro sind Discount-Zertifikate die drittgrößte Produktkategorie. Das Volumen ging allerdings im August um 7,9 % bzw. 624 Mill. Euro zurück.