Meag fokussiert Direktanlage
Die Meag, der Asset Manager von Munich Re und Ergo, will sich verstärkt als Manager derDirektanlage für Versichererpositionieren. Im Gespräch mit der Börsen-Zeitung berichtet Robert Helm, Geschäftsführer Vertrieb der Meag, von denbesonderen Kompetenzen, die seine Gesellschaft diesbezüglich bereits aufgebaut hat. Das Jahr 2011 bezeichnet er im Rückblick als erfolgreich, konnte doch das Gesamtvolumen im externenGeschäft ausgebaut werden.Von Julia Roebke, FrankfurtDie Meag, der Asset Manager von Munich Re und Ergo, will sich im externen Geschäft im laufenden Jahr auf die Ansprache von kleineren Versicherern und Pensionskassen fokussieren und diesen insbesondere in der Direktanlage interessante Angebote machen. “Viele unserer Mitbewerber bieten ausschließlich Spezialfonds an, wir kümmern uns auch verstärkt um die Direktanlage externer Kunden”, erläutert Robert Helm, Geschäftsführer Vertrieb der Meag, im Gespräch mit der Börsen-Zeitung.Im Unterschied zur Anlage über Fondskonstrukte steht bei der Direktanlage insbesondere die Auswirkung auf die Bilanz des Versicherers im Vordergrund. Während nach den bilanziellen Regeln die Fonds immer zum Marktwert ausgewiesen werden müssten, fällt die Direktanlage bilanziell in die Kategorie “held to maturity”. Kurzfristige Wertschwankungen der Assets schlagen demnach nicht sofort auf die Bilanz durch. “Die Gesellschaften suchen sich in der Direktanlage die Assetklassen mit geringerem Ausfallrisiko, die eine längere Laufzeit haben. Die Anlagen sind generell weniger liquide, bieten den Anlegern aber Schutz vor unerwarteten Schwankungen in der Bilanz”, fasst Stefan Arneth, Leiter Institutionelle Kunden bei der Meag, zusammen.”Wir machen die Direktanlage für Munich Re und Ergo, können daher in diesem Bereich einiges an Erfahrung vorweisen”, betont auch Helm, der eine Tendenz der Anleger erkennen will, Gelder aus der Fondsanlage zurück in die Direktanlage zu holen. Die Steuerung solcher Anlagen erfolge nicht anhand einer Benchmark und der Fokus liege für den Asset Manager auf der Risikosteuerung. Als mögliche Kundschaft für diese Form der Anlage macht Helm dabei all jene Institutionellen aus, die unter das Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) fallen oder VAG-nahe Anleger sind. Das sind neben Versicherern und Pensionskassen auch Versorgungswerke. Von den 7,7 Mrd. Euro an Assets, die die Meag im externen Geschäft mit Institutionellen bereits eingesammelt hat, liegen nach eigenen Angaben bereits etwas über die Hälfte in der Direktanlage. Mittelzuflüsse im Jahr 2011Das Jahr 2011 bezeichnet Helm als positiv für das externe Geschäft der Meag, die insgesamt, also inklusive der Anlagen der Konzerngesellschaften, zum Jahresende 2011 216 Mrd. Euro an Assets verwaltet. Zuflüssen von 950 Mill. Euro hätten Abflüsse von rund 600 Mill. Euro gegenübergestanden. “Im Branchenvergleich liegen wir damit recht gut”, konstatiert Helm.Die Abflüsse begründet Helm u. a. damit, dass es Teil des Geschäftsmodells der Meag sei, für bereits geschlossene Einrichtungen die Kapitalanlage zu übernehmen. Dies führe automatisch zu regelmäßigen Mittelabzügen. Des Weiteren habe sich für die Meag im zurückliegenden Jahr bemerkbar gemacht, dass institutionelle Anleger riskantere Anlagen eher gemieden hätten. “Das hat weniger mit Performance zu tun als mit Risikoüberlegungen”, so Helm. Mit einem Plus von netto 350 Mill. Euro und unter Hinzurechnung der Abflüsse aus den geschlossenen Einrichtungen habe man 2011 sogar die Zielgröße von 500 Mill. Euro Nettomittelzufluss erreicht.